Hannover/ Wolfenbüttel. In der Debatte um die Vermittlung von sexueller Vielfalt an niedersächsischen Schulen ruft der Wolfenbütteler FDP-Bildungsexperte Björn Försterling dazu auf, wieder zur Sachlichkeit zurückzukehren. „Aufgabe der Politik ist es nun, in der Diskussion deutlich zu machen, dass es nicht um Sexualerziehung, sondern um Aufklärung und die Vermittlung von Toleranz und Akzeptanz geht. Dazu ist es auch mal notwendig, dass Schüler reden können, ohne dass ein Lehrer dabei ist“, betonte Försterling.
Die FDP-Fraktion hat bei ihrer Veranstaltung diese Woche mit dem Titel „Was ist schon normal? Der Umgang mit sexueller Identität in der Schule“ eine sehr spannende Diskussion zu dem Thema geführt. Dabei wurde aus Fraktionssicht deutlich, dass auch die Schulleiter in die Fortbildung mit einbezogen werden müssen und es in den Kollegien der weiterführenden Schulen, wie bereits in Berlin, „Vielfalts-Beauftragte“ als Ansprechpartner geben muss.
Die Einführung der „Schule gegen Homophobie“ vergleichbar mit der „Schule ohne Rassismus“ lehnt die FDP-Fraktion ab. Die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen zeigen, dass dies nicht zum erhofften Erfolg führe und eher sogar gegenteilig wirke. Zudem setzt sich die FDP-Fraktion dafür ein, den Bezug zum Sexualkundeunterricht aus dem Antrag von SPD und Grünen zu entfernen. „Es geht hier um Toleranz und Anerkennung und nicht um Sexualpraktiken“, so der FDP-Abgeordnete.
Wichtig sei, so Försterling, dass mit dem Antrag eine Botschaft deutlich werde: „Sexuelle Identität kann nicht anerzogen werden – weder durch Schule, noch durch das Elternhaus. Sie kann aber unterdrückt werden, wenn es dafür im Elternhaus, der Schule und der Gesellschaft keine Toleranz und Akzeptanz gibt. Das soll mit der Initiative ein Stück weit verhindert werden.“
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