Torfhaus. Am Sonntag, 30. April, treffen sich wieder Geocacher aus ganz Deutschland im Harz. Der Harzer Walpurgis-Event der Geocacher findet nach coronabedingter Zwangspause nun schon zum 15. Mal statt, und zum inzwischen 10. Mal unter dem Vorzeichen des Naturschutzes gemeinsam mit dem Nationalpark Harz: Denn bei ihrem Treffen sammeln die Teilnehmenden zur Abwechslung keine Caches, sondern den Abfall anderer Leute. Das berichtet der Nationalpark Harz in einer Pressemeldung.
Einen ganzen Tag lang werden sie mit vereinten Kräften Zivilisationsmüll im Schutzgebiet sammeln. Damit wollen die Geocacher der Natur, in der sie ihr erlebnisreiches Hobby ausüben, etwas zurückgeben und Vorbild für andere sein. Beim Geocaching geht es darum, mittels GPS-Koordinaten von anderen Mitspielern versteckte „Lager“ (Caches) zu finden und dabei einen besonderen Ort kennenzulernen.
Bis zu 100 erwartet
Wie in den Vorjahren gibt es dieses Jahr wieder einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel. Bisher haben sich rund 70 Geocacher angemeldet, bis zu 100 werden erwartet. Die Teilnehmenden kommen aus dem ganzen Bundesgebiet.
Start ab 11 Uhr am Torfhaus
In Absprache mit der Nationalparkverwaltung wurden verschiedene Sammelgebiete definiert, in denen die Geocacher die schädlichen Hinterlassenschaft verantwortungsloser Nutzer in dieser einmaligen Landschaft einsammeln und zu zentralen Sammelpunkten bringen, wo die Müllsäcke von Rangern des Nationalparks entgegen genommen werden. Die Aktion startet ab 11 Uhr am alten Forsthaus auf Torfhaus, wo das Arbeitsmaterial und eine Überraschung direkt von den Organisatoren in Empfang genommen werden können.
Initiator der gemeinsamen Umweltaktion mit dem Nationalpark Harz ist der Hannoveraner Geocaching-Experte und Autor der deutschsprachigen Standardwerke über das Geocaching, Markus Gründel. International werden solche Aktionen von den Geocachern CITO genannt, die Abkürzung steht für „Cache in, trash out“ oder sinngemäß auf Deutsch: Wer einen Cache in die Natur einbringt, soll als Ausgleich auch Müll wieder herausbringen.
Geocacher und Naturschutz
Das Verhältnis von Geocachern zum Naturschutz war und ist nicht immer ohne Spannung. Speziell in Naturschutzgebieten und Nationalparken ist es nur erlaubt, Caches unmittelbar an Wegen zu verstecken. Auch ist es natürlich tabu, Geocaches in Spechthöhlen, an Horstplätze seltener Brutvögel oder in Moore zu legen, wo die Natur Schaden nehmen kann. Mit solchen CITO-Aktionen sollen Vorurteile überwunden und Kooperationen im Sinne des Naturschutzes entwickelt werden.
Um 18 Uhr findet der Harzer CITO-Event mit einem gemeinsamen Essen in der Bavaria Alm seinen Ausklang.