Gifhorn. Am Dienstagabend informierte ein Gifhorner die Polizei über einen Betrug zum Nachteil seiner Mutter. Diese hätte in den letzten Wochen immer wieder Überweisungen auf unbekannte Konten getätigt und auch Bargeld an fremde Personen ausgehändigt. In der ersten Befragung noch am Abend erklärte die 53-Jährige, dass sie Mitte Juni von Unbekannten angerufen worden sei. Diese hätten ihr versprochen dafür zu sorgen, dass es der Familie besser gehen würde, dafür müsste sie aber Geld bezahlen. Wie die Polizei in einer Pressemeldung berichtet, konnte nun ein Verdächtiger festgenommen werden.
Die Frau sei darauf eingegangen und habe in der Folge mehrfach hohe Geldbeträge von ihrem Konto überwiesen. Als Gegenleistung habe sie einen in Papier gehüllten Stein bekommen und Anweisungen wie zum Beispiel Gegenstände in ein Tuch zu wickeln und zu verstecken, weil diese Handlungen unter esoterischen Gesichtspunkten zu Heilung und Besserung für die Familie führen sollten.
Polizei greift bei Geldübergabe zu
Für Donnerstagmittag war seitens der Betrüger die Abholung eines Geldbetrages vereinbart. Diesmal war jedoch der Zentrale Kriminaldienst der Polizei Gifhorn rund um den Wohnort der Geschädigten postiert, nachdem der Sohn der Geschädigten die Ermittlungsbehörden informiert hatte. Nach einer fingierten Übergabe wurde ein tatverdächtiger Abholer festgenommen. Es handelt sich um einen 25-Jährigen Mann aus der Ukraine. Er war mit einem E-Scooter zum Wohnhaus der Geschädigten gefahren und hatte dort eine Tasche mit präparierten Geldscheinen übernommen.
Der Mann, der über keinen Wohnsitz in Deutschland verfügt, wurde erkennungsdienstlich behandelt. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim beantragte gegen ihn den Erlass eines Haftbefehls wegen gewerbsmäßigen versuchten Betruges. Er wird am heutigen Freitag dem Amtsgericht Gifhorn vorgeführt. Die Ermittlungen in diesem Fall, auch zu den Mittätern, dauern an.
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