Baugenehmigung mit Vorbehalt für Schweinemastanlage bei Westerbeck

Die ursprüngliche Baugenehmigung aus dem Jahr 2015 muss noch rechtskräftig werden. Die B.I.G. kritisiert die Anlage als nicht mehr zeitgemäß.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Westerbeck. Der Landkreis Gifhorn hat am 30. Dezember die Baugenehmigung für die umstrittene Schweinemastanlage zwischen den Ortschaften Westerbeck und Dannenbüttel erteilt. Bestandteil der Baugenehmigung ist auch die "Bio-Filteranlage" mit Hackschnitzeln zur Reduzierung der Geruchsemissionen der Anlage. Das berichtet die Bürger-Interessen Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G.) in einer Pressemitteilung.


Allerdings stehe die Baugenehmigung noch unter dem Vorbehalt mit Aufschiebung, dass die ursprüngliche Baugenehmigung aus dem Jahr 2015 rechtskräftig wird. Gegen diese hatten sowohl die Gemeinde Sassenburg als auch der Investor Widerspruch eingelegt, wodurch die gerichtliche Auseinandersetzung mit dem genannten Kompromiss beendet wurde.

Gemeinde muss Wirtschaftsweg unterhalten


Im Gegenzug für den Einbau der Filteranlage habe sich die Gemeinde Sassenburg verpflichtet, den Wirtschaftsweg zur Schweinemastanlage auszubauen und zu unterhalten. Dabei komme auch zum Tragen, dass die Gemeinde eine eigentlich völlig überzogene und allgemein gültige Ausbaurichtlinie für gemeindeeigene Wirtschaftswege beschlossen habee, um dadurch die Anlage zu verhindern, so die B.I.G.. Jetzt müsse nach dieser Richtlinie teuer ausgebaut werden.

"Fraglich bleibt weiterhin die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von diesem Bauvorhaben in Zeiten eines Überangebots und Preisverfalls von Schweinefleisch, der im letzten Jahr durch die Exportbeschränkungen und Folgen der Corona-Pandemie einen Tiefstand erreicht hat", betont Andreas Kautzsch von der B.I.G.. Aktuell befänden sich rund eine Million schlachtreife Tiere im sogenannten "Schweinestau".

Strudel aus Preisverfall und Überkapazität


Zusätzlich veränderten immer mehr Konsumenten ihr Kaufverhalten und setzten auf hochwertige Qualitätsware aus nachhaltiger Produktion mit tiergerechten Haltungsbedingungen oder verzichteten ganz auf Fleischprodukte. "Mit jeder neuen Anlage und zusätzlicher Produktionskapazität dreht sich der Strudel aus Preisverfall und Überkapazität immer schneller. Die Schweinemastanlage steht demnach einer hohen Lebensqualität in einer modernen Gemeinde mit einer modernen und nachhaltigen Landwirtschaft entgegen", ist sich Kautzsch sicher. Er hofft: "Vielleicht hält die Marktlage den Investor doch noch von seinem Vorhaben ab."


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