Gifhorn. Zwei tote Wölfe innerhalb weniger Wochen lassen den Verdacht aufkommen, dass jemand in Gifhorn Jagd auf Wölfe macht. Die Polizei hat in beiden Fällen Ermittlungsverfahren eingeleitet und prüft, ob es Zusammenhänge gibt.
Vor knapp drei Wochen wurde an einem Pendlerparkplatz an der Wolfsburger Straße ein toter Wolf gefunden. Er wies, so die Polizei, erhebliche Verletzungen im Bereich des Kopfes auf. Am vergangenen Freitag legte jemand einen Wolfskopf vor dem NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde ab. Besonders grausam: Der oder die Täter haben dem Tier eine Maulsperre verpasst, indem sie einen Stock zwischen die Kiefer klemmten. Außerdem scheint dem Tier die Zunge herausgeschnitten worden zu sein.
Zwei verschiedene Tiere
Bei den beiden Funden handelt es sich jedoch um zwei unterschiedliche Tiere, betont Gifhorns Polizeisprecher Christoph Nowak. Der Torso des Wolfes, dessen Kopf am Karfreitag gefunden wurde, wurde noch nicht gefunden. Dem Tier, das am 23. März gefunden wurde, fehle aber - entgegen der Polizeimeldung von Samstag - nicht der Kopf, macht der Polizeisprecher im Gespräch mit regionalHeute.de deutlich. Hier sei es offenbar zu einem Missverständnis bei der Formulierung der Polizeimeldung gekommen.
Die Frage, wie die Tiere zu Tode kamen und ob sie sogar vorsätzlich getötet wurden, könne seitens der Polizei derzeit nicht beantwortet werden, da es sich um ein laufendes Verfahren handele, so Nowak. Außerdem blieben die Ergebnisse der Untersuchung abzuwarten. In beiden Fällen wurden jedoch Strafverfahren eingeleitet, die Polizei ermittelt wegen Jagdwilderei. Hinweise auf den oder die Täter gebe es noch nicht, so Nowak. Die Polizei bittet Zeugen, die Angaben zu den beiden Fällen machen können, sich unter der Telefonnummer 05371 980-0 zu melden.
Verein setzt Belohnung aus
Die Überreste beider Tiere werden nun laut Nowak im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin untersucht. Bis hier Ergebnisse vorliegen, könne es aber einige Wochen dauern. Der Verein Wolfsschutz-Deutschland zeigt sich entsetzt über die Tat und hat ebenfalls Anzeige erstattet. Außerdem setzt der Verein eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter oder des Täters führen, heißt es auf der Internetseite des Vereins.
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