Dachstuhl von Wohnhaus in Vollbrand - 120 Feuerwehrkräfte im Einsatz

Ein Bewohner wurde aus dem brennenden Haus gerettet. Die Polizei spricht von einem Schaden in Höhe von mehreren 100.000 Euro.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: Axel Otto

Sassenburg. Zu einem Dachstuhlbrand mit Menschleben in Gefahr wurde am heutigen Dienstagmorgen gegen 7 Uhr die gesamte Gemeindefeuerwehr Sassenburg, bestehend aus den Ortsfeuerwehren Neudorf-Platendorf, Triangel, Westerbeck, Dannenbüttel, Grußendorf und Stüde, nach Neudorf-Platendorf alarmiert. Das berichtet die Kreisfeuerwehr Gifhorn in einer Pressemitteilung.



Sassenburgs Gemeindebrandmeister Holger Bellwart traf als einer der ersten Einsatzkräfte am Einsatzort an der Dorfstraße Höhe Hausnummer 141 ein. Für Ihn bestätigte sich die Einsatzlage: „Der Dachstuhl des Wohnhauses stand im Vollbrand. Es wurde sofort ein Innenangriff zur Menschenrettung und Brandbekämpfung eingeleitet. Eine Person wurde durch den Angriffstrupp aus dem Keller des Brandhauses gerettet", berichtete Bellwart, welcher die Einsatzleitung übernahm.

Zwölf Kinder betroffen


Alle übrigen 18 Bewohner, darunter zwölf Kinder, hatten sich eigenständig aus dem Haus gerettet. Es handelt sich bei dem Brandobjekt um ein Wohngebäude, welches über mehrere Etagen von Geflüchteten bewohnt wurde. Die Betreuung und medizinische Sichtung der Betroffenen übernahm ein Großaufgebot von Rettungsdienstkräften unter Leitung des organisatorischen Leiters und des leitenden Notartarztes.

Der Innenangriff zur Brandbekämpfung musste aufgrund starker Rauchentwicklung und dem teilweise einstürzendem Dach des Brandobjektes abgebrochen werden. Daraufhin wurde ein massiver Löschangriff von außen über mehrere Rohre begonnen. Hierzu wurde direkt zu Einsatzbeginn auch die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Gifhorn nachalarmiert, welche die Brandbekämpfung von oben durch Löschwasserabgabe und das Öffnen der Dachhaut unterstützte.

Drohne im Einsatz


Zur Koordination der Löschmaßnahmen wurde die Drohneneinheit der Kreisfeuerwehr Gifhorn hinzugezogen. Diese lieferte mit Ihren Übersichtsaufnahmen mittels Drohne mit Wärmebildkamera wichtige Erkenntnisse über noch bestehende Brandnester im Dachstuhl des Brandobjektes.

Wegen des starken Brandrauches, erfolgten die Löschmaßnahmen größtenteils unter schwerem Atemschutz. Um hierfür ausreichend Material und Gerät vorzuhalten, tauschte der Bereitschaftsdienst der feuerwehrtechnischen Zentrale direkt an der Einsatzstelle verbrauchte Atemschutzgeräte gegen Neue aus.

Nachlöscharbeiten bis zum Vormittag


Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in den späten Vormittag. Gegen 11:30 Uhr konnte die Einsatzstelle der Polizei übergeben und der Einsatz der etwa 120 Feuerwehrkräfte beendet werden. Ebenfalls vor Ort waren der Stellv. Brandabschnittsleiter Nord Christoph Labion, sowie der Energieversorger, welcher das Brandobjekt stromlos schaltete.

Sassenburgs Gemeindebrandmeister Jochen Koslowski machte sich vor Ort ein Bild von der Einsatzlage und kümmerte sich um die weitere Unterbringung der betroffenen Bewohner. Diese waren zunächst von Nachbarn aufgenommen worden.

Der Bauhof der Gemeinde stellte zudem Streusalz zur Verfügung. Temperaturen um den Gefrierpunkt sorgten dafür, dass die Einsatzstelle immer wieder abgestreut werden musste.

Hoher Schaden


Wie die Polizei in einer Pressemeldung ergänzt, wurde nach derzeitigem Stand der Ermittlungen durch das Feuer niemand verletzt. Das Haus ist derzeit unbewohnbar, der Schaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Die Brandursache ist derzeit noch unklar, die Ermittlungen hierzu laufen.