Dachstuhlbrand: Langer Einsatz bei Eiseskälte

Nächtlicher Einsatz für die Ortsfeuerwehren Gamsen, Kästorf und Gifhorn - der Dachstuhl eines Einfamilienhauses brennt komplett aus.

Die Feuerwehr kämpfte in der eisigen Nacht nicht nur mit dem Feuer.
Die Feuerwehr kämpfte in der eisigen Nacht nicht nur mit dem Feuer. | Foto: Kreisfeuerwehr Gifhorn/ Bjarne Wegmeyer

Gifhorn. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es gegen 1 Uhr in der Platendorfer Straße in Gamsen zu einem Dachstuhlbrand eines Einfamilienhauses. Der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Gamsen und stellvertretender Stadtbrandmeister der Stadtfeuerwehr Gifhorn Uwe Reuß leitete den Einsatz, bei dem circa 70 Feuerwehrkräfte, sowie Kräfte der Polizei und Schnell-Einsatz-Gruppe des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz waren. Dies teilte Bjarne Wegmeyer, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Gifhorn, in einem Einsatzbericht mit.



"Bei meinem Eintreffen am Einsatzort stand das gesamte Obergeschoss des Gebäudes bereits im Vollbrand. Die Bewohner hatten das Gebäude glücklicherweise schon eigenständig verlassen", so Einsatzleiter Uwe Reuß.

Aufwendiger Einsatz


Durch die zuerst alarmierten Feuerwehrkräfte aus Gamsen und Kästorf wurde umgehend eine Brandbekämpfung durch Trupps im Innen- und Außenangriff eingeleitet. Im Innenangriff und auch teilweise im Außenangriff erfolgte die Brandbekämpfung aufgrund der Rauchentwicklung unter schwerem Atemschutz. Zudem wurde das Nachbargebäude durch eine so genannte Riegelstellung mit Wasser vor dem Feuer geschützt.

Etwa eine Stunde nach Einsatzbeginn konnte durch den Einsatzleiter Feuer unter Kontrolle gemeldet werden. Um auch die Brandstellen im Dachbereich des Gebäudes bekämpfen zu können, wurde die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Gifhorn nachalarmiert. Mit dieser wurde die Dachhaut des Gebäudes durch Atemschutztrupps stückweise aufgenommen und auflodernde Flammen direkt bekämpft. Für die Dauer der Drehleiterarbeiten wurde der Einsatz mit Kräften im Gebäudeinneren zeitweise unterbrochen.

Unter schweren Bedingungen


Temperaturen um den Gefrierpunkt und immer wieder einsetzender Schneeregen stellte die Einsatzkräfte zusätzlich vor Herausforderungen. So musste die Einsatzstelle immer wieder abgestreut werden, um die Unfallgefahr durch Ausrutschen auf vereisten Fläche zu minimieren.

Die Verpflegungsgruppe der Ortsfeuerwehr Gifhorn übernahm die Versorgung der eingesetzten Kräfte mit Essen und Heißgetränken. Diese baute auch ein beheiztes Zelt auf, indem sich die Einsatzkräfte aufwärmen und ausruhen konnten. Zudem stellt die Ortsfeuerwehr Gifhorn einen Atemschutzwechselplatz für benutzte Atemschutzgeräte bereit und unterstützte mit ihrem Einsatzleitwagen bei der Einsatzstellenorganisation.

Langer Einsatz


Durch immer wieder aufflammende Glutnester im Brandobjekt, zogen sich die Nachlöscharbeiten bis in die frühen Morgenstunden. Gegen 6 Uhr waren die Arbeiten der Feuerwehr beendet und die Einsatzstelle konnte der Polizei übergeben werden.

Diese startete mit ersten Ermittlungen zur Brandursache. Der genaue Grund, der zur dem Feuer führte, ist bislang noch nicht geklärt, von einer vorsätzlichen Brandstiftung sei nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen jedoch nicht auszugehen, so die Polizei. Der entstandene Schaden wird auf 400.000 Euro geschätzt.


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