Gifhorn. Im Landkreis Gifhorn gibt es Ärger über die Zuschneidung der Schulbezirke. Die Elterninitiative Rötgesbüttel hatte die Einwohnerfragestunde in der Sitzung des Kreistages am gestrigen Mittwoch dazu genutzt, um an Landrat Tobias Heilmann (SPD) 600 Unterschriften zu übergeben. Hierüber berichtet die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G.) in einer Pressemitteilung.
Bereits im Vorfeld hatte die Elterninitiative mit einem Brandbrief an alle Kreistagsabgeordneten auf die missliche Lage von Schülern aus Rötgesbüttel, die bei Umsetzung der neuen Zuordnung von Schulbezirken einen langen täglichen Schulweg nach Meinersen vor sich haben, hingewiesen. Statt einem kurzen Weg nach Gifhorn müssen die Schüler nach der mit großer Mehrheit beschlossenen Festlegung der Schulbezirke einen Schulweg ab 6 Uhr mit Umsteigeverbindungen über Gifhorn und Leiferde auf sich nehmen.
Kann es die Schülerbeförderung richten?
Zwar soll die Beförderung für die Schüler optimiert werden, was aber aufgrund der vielen Probleme im ÖPNV zu bezweifeln sei, so die B.I.G.. Eine zuverlässige Beförderung der Schüler im Landkreis Gifhorn sei seit langer Zeit eine massive, bisher ungelöste, Problematik, bei der die Politik mehr ohnmächtig zuschaue, statt zu steuern, so die Einschätzung von Andreas Kautzsch von der B.I.G..
Grundsätzlich herrsche im Landkreis Gifhorn eine Mangelverwaltung an verfügbaren Plätzen bei den weiterführenden Schulen. Betroffen seien in der Regel auch die Gesamtschulen (IGS) in Gifhorn und in der Sassenburg. Verschärft wurde die Situation im Landkreis Gifhorn deutlich dadurch, dass für Schüler aus Gemeinden mit räumlicher Nähe zur Stadt Braunschweig, keine Plätze mehr an Schulen der Stadt Braunschweig zugänglich sind. Auch die Stadt Braunschweig hat Probleme bei der Kapazität, sodass diese selbst genutzt werden muss (regionalHeute.de berichtete).
Erweiterung des OHG geplant
Auch der Arbeitsgruppe Schulentwicklung sei es nicht gelungen, frühzeitig und bedarfsgerecht, gegenzusteuern, so die B.I.G.. Der Landkreis Gifhorn plane zwar eine Erweiterung des Otto-Hahn-Gymnasiums mit der Einrichtung einer Außenstelle an der Konrad-Adenauer Straße 4 (Außenstelle BBS1 / ehemalige Fritz-Reuter-Realschule). Die Inbetriebnahme der Außenstelle werde aber frühestens mir dem Schuljahr 2026/27 erfolgen, falls das alte Gebäude nicht noch Überraschungen offenbare. Beispielsweile sei noch keine Begutachtung zu früher verbauten Schadstoffen erfolgt, so Kautzsch.
In dem Gebäude sollen nach einer umfassenden Sanierung und Teilerweiterung zwei zusätzliche Züge, also in jeder Klassenstufe zwei Klassen, untergebracht werden. Das Otto-Hahn-Gymnasium wäre dann insgesamt eine 6-zügige Schule.
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