Gifhorn. In der Nacht zu Sonntag meldeten mehrere Anrufer kurz vor 0 Uhr den möglichen Brand eines Gebäudes in der Celler Straße in Gifhorn. Ein Dachstuhlbrand des dortigen Schützenhauses wurde vermutet. Darüber berichtet die Kreisfeuerwehr in einer Pressemeldung.
Der daraufhin ausgerückte Brandmeister vom Dienst der Ortsfeuerwehr Gifhorn Stadt, Kilian Bothner, konnte die Lage vor Ort bestätigen. Der Dachstuhl des Schützenhauses, einem Gebäudekomplex bestehend aus Gastronomiebereich, Schießstätte und Sängerheim brannte. Das Feuer konzentrierte sich zunächst auf den Bereich oberhalb der Schießstätte.
Riegel gegen Brandausbreitung
„Wir haben direkt eine Riegelstellung zum Gastronomiebereich und dem Bereich des Sängerheims aufgebaut, um diese Bereich vor der Brandausbreitung zu schützen“, berichtet Gifhorns Stadtbrandmeister Matthias Küllmer. Er übernahm die Einsatzleitung vom ersteintreffenden Brandmeister vom Dienst. Parallel zur Riegelstellung wurde über den Zugang zur Schießstätte ein Innenangriff unter Atemschutz begonnen. Hierbei kam den vorgehenden Kameradinnen und Kameraden die Ortskenntnis im Gebäude zugute, erklärt Stadtbrandmeister Küllmer das weitere Vorgehen. Weitere Trupps unter schwerem Atemschutz öffneten stückweise die Dachhaut, um an die Brandherde im Spitzboden des Objektes zu gelangen und ein Ablöschen mit der Gifhorner Drehleiter zu ermöglichen.
Bei den Löschmaßnahmen der Feuerwehr war besondere Vorsicht geboten, denn im vom Brand betroffenen Gebäude lagerten für den Schießsport benötigte Munition. Immer wieder waren Knallgeräusche aus dem Gebäudeinneren zu hören. Die Polizei war mit mehreren Kräften vor Ort und sicherte die Einsatzstelle gegen die zahlreichen Schaulustigen ab.
Drohne im Einsatz
Im Einsatzverlauf wurde auch die Drohneneinheit der Kreisfeuerwehr zur Einsatzstelle angefordert. Diese lieferte dem Einsatzleiter Übersichtsaufnahmen aus der Luft mittels Wärmebildkamera. Die Löschmaßnahmen konnten so gezielt auf die bestehenden Brandherde konzentriert werden.
Die eingeleiteten Maßnahmen der Feuerwehr zeigten Wirkung, gegen kurz nach 1 Uhr wurde „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet. Es begannen Nachlöscharbeiten. Der Bereich des Sängerheims konnte nach aktuellem Stand durch die Riegelstellung der Feuerwehr geschützt werden. Der Dachbereich der übrigen beiden Gebäudeteile Schießstätte und Gastronomiebereich wurde vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Die darunterliegenden Innenräume sind durch das eingesetzte Löschwasser ebenfalls beschädigt worden, teilweise ist die Decke der Räume eingestürzt.
Fast 100 Einsatzkräfte
Aufgrund der starken Rauchentwicklung erfolgten die Löschmaßnahmen überwiegend unter schwerem Atemschutz. Um hierfür genügend Einsatzkräfte vorhalten und die bereits im Einsatz befindlichen Kräfte der Ortswehr Gifhorn Stadt ablösen zu können, wurden gegen 2:30 Uhr die Feuerwehren Gamsen und Neubokel mit Atemschutzgerteträgern alarmiert. So waren schlussendlich knapp 100 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Unterstützt wurden sie neben den eingesetzten Kräften der Polizei, deren Tatortermittlungsgruppe den Brandort später für weitere Ermittlungen beschlagnahmte, von zwei Rettungswagen zur Eigensicherung, sowie vom organisatorischen Leiter Rettungsdienst. Auch Mitarbeiter der LSW waren vor Ort, um das Gebäude stromlos zu schalten.
Mehrfach nachgelöscht
Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in die Morgenstunden. Hierbei setzte die Feuerwehr auch Kettensägen und Löschlanzen ein, um die Glutnester unter der Dachhaut gezielt zu bekämpfen. Die Feuerwehr konnten die Einsatzstelle zunächst gegen 8 Uhr am Sonntagmorgen an die Polizei übergeben, bevor sie um kurz vor 10 Uhr erneut zur Brandkontrolle an die Einsatzstelle an der Celler Straße alarmiert wurde. Es waren nochmals Nachlöscharbeiten erforderlich, welche bis etwa 13 Uhr andauerten.
Die Feuerwehr Gifhorn Stadt musste dann gegen 18 Uhr nochmals Nachlöscharbeiten durchführen. Von der Drehleiter wurden Glutnester mittels Netzmittel abgelöscht. Die Feuerwehr hat die Einsatzstelle gegen 20 Uhr wieder verlassen.