Wahrenholz. Am frühen Donnerstagmorgen kam es in der Samtgemeinde Wesendorf zu einem umfangreichen Feuerwehreinsatz. Gegen 3:50 Uhr wurde die Löscheinheit Ost, bestehend aus den Ortsfeuerwehren Wahrenholz, Betzhorn und Schönewörde, zu einem Carportbrand im Kampweg in Wahrenholz alarmiert. Darüber berichtet die Kreisfeuerwehr Gifhorn in einer Pressemitteilung.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte standen zwei aneinandergrenzende Carports auf benachbarten Grundstücken in Vollbrand. „Das Feuer hatte sich bereits auf das Dach eines angrenzenden Wohnhauses ausgebreitet. Die Bewohner dieses Hauses konnten sich selbstständig in Sicherheit bringen“, berichtet Hendrik Balke, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Wahrenholz.
Kinder aus Haus geholt
Auch ein zweites Wohnhaus auf dem dahinterliegenden Grundstück war vom Feuer bedroht – dort hatten die Flammen bereits die Fassade erreicht. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte eine weitere Brandausbreitung verhindert und das Gebäude geschützt werden. Zwei Kinder wurden vorsorglich aus dem Haus gerettet.
Zur Bekämpfung des Dachstuhlbrandes am vorderen Wohnhaus wurde unter der Leitung von Ortsbrandmeister Hendrik Balke ein umfassender Löschangriff sowohl im Innen- als auch im Außenbereich durchgeführt. Zwischenzeitlich wurde die Alarmstufe erhöht und die übrigen Feuerwehren der Samtgemeinde Wesendorf zur Einsatzstelle alarmiert. Diese sollten vor allem Atemschutzgeräteträger bereitstellen, denn aufgrund der starken Rauchentwicklung, wegen der zwischenzeitlich auch eine Bevölkerungswarnung herausgegeben wurde, erfolgten die Löschmaßnahmen fast ausschließlich unter schwerem Atemschutz.
Drehleiter aus Wittingen angefordert
Zur gezielten Bekämpfung des Dachstuhlbrandes wurde die Drehleiter aus Wittingen angefordert. Sie öffnete die Dachhaut auf beiden Gebäudeseiten, wobei sie aufgrund der engen Bebauung mehrfach umgesetzt werden musste. Durch die Dachöffnung war eine effektive Brandbekämpfung der darunterliegenden Glutnester möglich. Parallel wurden auch die brennenden Carports auf beiden Grundstücken gelöscht. Eins der Carports war mit Blechplatten gedeckt, dies erschwerte die Arbeiten zusätzlich. Die Platten mussten zunächst mit einem Trennschleifer entfernt werden – besonders unter Atemschutz eine kräftezerrende Aufgabe.
Im Innenangriff wurden Zwischendecken geöffnet, um Glutnester abzulöschen. Darüber hinaus wurden persönliche Gegenstände aus dem Gebäude gerettet, sowie Gasflaschen aus dem Gefahrenbereich gebracht.
Die Polizei ermittelt
Die umfangreichen Nachlöscharbeiten zogen sich bis etwa 8:30 Uhr. Im Anschluss wurden Schläuche und Atemschutzgeräte durch den Bereitschaftsdienst der feuerwehrtechnischen Zentrale ausgetauscht. Vor Ort waren auch mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizei im Einsatz, die erste Ermittlungen zur Brandursache, sowie zur Schadenshöhe aufnahmen. Seitens der Feuerwehr können hierzu keine Angaben gemacht werden.
Vor den Häusern geparkte Fahrzeuge konnten durch die Besitzer eigenständig aus dem Gefahrenbereich gefahren werden und schafften dadurch Platz für die Arbeit der insgesamt 80 eingesetzten Feuerwehrkräfte. Deren Einsatz wurde medizinisch durch die Bereitschaft des DRK abgesichert, diese stellte auch die Versorgung der Einsatzkräfte sicher.
Feuerwehrmann musste ins Krankenhaus
Die Bewohner beider Häuser blieben unverletzt. Während der Löschmaßnahmen klagte jedoch ein Feuerwehrmann über Kreislaufprobleme. Er wurde vor Ort durch den Rettungsdienst behandelt und vorsorglich zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Thorsten Bergmann, stellvertretender Gemeindebrandmeister, und Olaf Müller, Brandabschnittsleiter Nord, machten sich vor Ort ein Bild von der Lage und lobten den koordinierten Einsatz der Feuerwehrkräfte. Der Energieversorger schaltete Strom und Gas an der Einsatzstelle ab.
Aktualisiert (13:50 Uhr):
Wie die Polizei in einer Pressemeldung berichtet, ist das stark betroffene Haus infolge des Brands unbewohnbar. Der entstandene Gesamtschaden wird auf 500.000 Euro geschätzt. Die Ermittlungen zur Brandursache sind aufgenommen. Die jeweiligen Bewohner blieben unverletzt.