Landkreis aktiv im Kampf gegen den Hebammenmangel

von Sandra Zecchino


Damit sich möglichst viele Hebammen im Landkreis niederlassen, wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket erarbeitet. Symbolfoto: pixabay
Damit sich möglichst viele Hebammen im Landkreis niederlassen, wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket erarbeitet. Symbolfoto: pixabay | Foto: pixabay

Gifhorn. Aktuell plant der Landkreis eine Hebammenzentrale einzurichten, um die Arbeit der Hebammen zu koordinieren (regionalHeute.de berichtete). Aktuell müssten Hebammen pro Monat zwischen zehn und 30 Frauen abweisen, erläuterte Landrat Dr. Andreas Ebel auf Anfrage von regionalHeute.de.


Es gebe jedoch keine Auskünfte darüber, ob alle Frauen dann schlussendlich eine Hebamme finden, da es kein entsprechendes Meldesystem gebe. Derzeit liege die Rate im Landkreis bei zirka 1.700 Geburten pro Jahr und dem gegenüber stehen 16 freiberufliche Hebammen, umschreibt der Landrat die aktuelle Situation im Landkreis. Dabei könne er nicht sagen, ob die Versorgung sich im Nord- und Südkreis unterscheidet. Doch eine Hebamme könne nur dann Schwangere aus dem gesamten Landkreis betreuen, wenn sie bei den Fahrtkosten draufzahle. Die Wegevergütung für die Wöchnerinnen der Krankenkassen seien für die Fahrtkosten auf 20 bis 25 Kilometer begrenzt. Jeder weiter Kilometer werde laut Gebührenordnung nicht bezahlt und müsse dementsprechend selbst getragen werden.

Maßnahmen zur positiven Entwicklung der Hebammenbetreuung


Neben der Hebammenzentrale habe Landrat Ebel im Kreistag bereits vorgeschlagen, verschiedene Maßnahmen einzuführen. Dazu gehöre ein Hebammencafé, das einen niedrigschwelligen Treffpunkt für Schwangere und Wöchnerinnen bieten würde. Zusätzlich solle ein Stipendium für die Zeit der Ausbildung ein Anreiz darstellen, diese anzutreten. Anschließend bestände die Möglichkeit einen Gründerzuschuss in Höhe von 1.500 Euro für die Eröffnung einer Hebammenpraxis zu erhalten.

Hebammen, die die praktische Ausbildung der zukünftigen Kolleginnen unterstützen (sogenannte Externate), sollen bezuschusst werden, wie Ebel berichtet. Dadurch solle ein Anreiz gegeben werden, diese Ausbildungen zu unterstützen. Erfahrungen der Hebammen zeigen, dass bundesweit zu wenig Externate angeboten werden. Machen Auszubildende ihr Externat hier, hofft der Landkreis auf den sogenannten Klebeeffekt und das dementsprechend mehr Hebammen im Landkreis blieben.

Im Weiteren erläutert Ebel, dass die Kursgebühren für Hebammen, die an Fortbildungen teilnehmen, die durch die künftige Hebammenzentrale organisiert werden, bezuschusst werden. So könnten bis zu zwei Fortbildungen mit bis zu 50 Prozent der Kursgebühren gefördert werden.

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