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Nach Messerattacke: Polizistin schießt aus Notwehr auf 31-Jährigen

Laut Polizei habe die Polizistin aus einer Bedrohungslage heraus geschossen.

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In Jembke wurde ein Mann von der Polizei angeschossen, nachdem er mit einem Messer auf eine Beamtin losgegangen war. Video: aktuell24 | Foto: aktuell24/ Levi H. / Video: aktuell24

Jembke. Wie die Polizei am Donnerstagabend mitteilte, wurde ein 31-Jähriger von einer Polizistin aus Notwehr angeschossen, nachdem dieser die Beamtin bedroht habe.


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Wie die Polizei weiter berichtet, sei im Zuge einer konkreten Bedrohungslage am frühen Donnerstagabend in Jembke ein 31-jähriger Wohnungsloser von der Polizeibeamtin mittels Schusswaffengebrauch leicht verletzt worden. Der Mann wurde anschließend zur medizinischen Versorgung in ein nahegelegenes Klinikum transportiert. Der Vorfall ereignete sich laut Polizei gegen 16.40 Uhr auf dem Parkplatz zwischen dem örtlichen Edeka-Markt und der benachbarten Postfiliale. Außer dem 31-jährigen wurde niemand verletzt. Beamte des Zentralen Kriminaldienstes hätten unmittelbar nach dem Vorfall die Ermittlungen aufgenommen. Hierzu mussten unter anderem zahlreiche Zeugen befragt und umfangreiche Spuren gesichert werden.

Weiteren Informationen zufolge soll es zu dem Schusswechsel gekommen sein, nachdem der Mann mit einem Messer bewaffnet durch den Ort gelaufen sein soll und dabei "Suicide by a Cop" gerufen habe. Als die Polizei eingreifen wollte, sei der 31-Jährige mit dem Messer auf die Polizistin losgegangen. Diese habe dann zur Gefahrenabwehr einen Schuss abgefeuert und den Mann verletzt.

Die Polizei aus Wolfsburg hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Die Beamten sagen, solche Vorfälle würde man eher aus Amerika kennen - in Deutschland seien solche Fälle selten. Ob der Kauf eines Messers durch einen dunkel gekleideten Mann in einem nahegelegenen Supermarkt mit dem Fall zusammenhängt, müsse nun ermittelt werden.

Polizei rechnet nicht mit Strafanzeige


Wie die Polizei Wolfsburg am Freitag mitteilt, gehe man nach jetzigen Stand nicht davon aus, dass sich die 26-jährige Polizeikommissarin etwas zu schulden habe kommen lassen. Man rechne nicht mit einer Strafanzeige. Der vermutlich drogenabhängige Mann sei mittlerweile in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden.

Aktualisiert, 6. November, 15:15 Uhr



In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Braunschweig und der Polizei Wolfsburg wird am heutigen Freitag erklärt, dass die Polizistin aus Notwehr auf den 31-jährigen Wohnungslosen geschossen habe.

Die Kommissarin habe sekundenschnell auf einen unmittelbaren Angriff des 31-Jährigen mit einem Messer reagiert. Der polizeibekannte am Bein getroffene Drogenabhängige hätte im Anschluss überwältigt werden können.

Den Ermittlungen nach wurde die Polizei Gifhorn per Notruf um 16.35 Uhr von der 36-jährigen ehemaligen Lebenspartnerin des 31-Jährigen alarmiert. Die 36-Jährige schilderte, dass ihr früherer Freund auf einem Parkplatz an der Hauptstraße nahe der Post mit einem Messer bewaffnet sei und drohe, sich selbst umzubringen.

Daraufhin werden gleich mehrere Streifenbesatzungen entsendet. Erste Beamte trafen den 31-Jährigen an, der sich augenscheinlich in einer sehr angespannten psychischen Ausnahmesituation befand. Die Einsatzkräfte versuchten den Drogenabhängigen mit Gesprächen zu beruhigen. Dazu wurde der Amtsbekannte mehrfach aufgefordert, sein Messer abzulegen. Als der 31-Jährige "völlig unvermittelt und zielgerichtet die 26-jährige Beamtin angriff", habe die Polizistin in Notwehr sekundenschnell einen Schuss aus ihrer Dienstwaffe auf die Beine des Angreifers abgegeben. Am Bein getroffen ließ sich der Angreifer schließlich mit einfacher körperlicher Gewalt überwältigen.

Die Hintergründe dieser Ausnahmesituation des 31-Jährigen seien noch unklar. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.


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