Päse. Knapp 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Meinersen sowie Päse und Bauernschaft trafen sich kürzlich zu einem gemeinsamen Übungsdienst. Dabei ging es auch um die Anwendung neuer Erkenntnisse bei der taktischen Ventilation mittels eines Überdrucklüfters. Diese wurde vorweg in einem weiteren gemeinsamen Dienst besprochen. Das berichtet die Feuerwehr der Samtgemeinde Meinersen in einer Pressemitteilung.
Dabei wurde von den Ausbildern vermittelt, dass die Ventilation bereits in frühen Einsatzstadien zahlreiche Vorteile bringe. So könne die Rauchgrenze verschoben werden, die Überlebenschancen im Rauch eingeschlossener Personen könne durch die Zufuhr von Frischluft und damit verbunden Abfuhr von giftigen Rauchgasen deutlich verbessert werden.
Feuer durch Kurzschluss
Am Freitag stand dann eine Übung auf dem Anwesen der Familie Bode-Kirchhoff in Höfen auf dem Programm. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Stephan Kampen und Gruppenführer Jan Weichsler hatten diese ausgearbeitet. Das Szenario war, dass in einem Nebengebäude durch einen Kurzschluss ein Feuer ausgebrochen war, zwei Personen wurden in dem völlig verqualmten Gebäude vermisst.
Löschwasser musste zum Teil über mehrere hundert Meter an die Einsatzstelle befördert werden. Foto: Feuerwehr SG Meinersen / Carsten Schaffhauser
Mehrere Trupps rückten unter schwerem Atemschutz in das Gebäude vor, um die Personen zu suchen. Löschwasser musste zum Teil über mehrere hundert Meter mit einer langen Wegstrecke an die Einsatzstelle befördert werden. Neben der Menschensuche und Brandbekämpfung in dem Gebäude mussten auch weitere Gebäude durch eine Riegelstellung vor angenommenem Funkenflug geschützt werden. Zum Ende der Übung wurde dann gezeigt, wie mit dem Überdrucklüfter das Gebäude innerhalb kürzester Zeit rauchfrei gemacht wird.
Überdrucklüfter nicht gleich eingesetzt
Die Leitung des Übungseinsatzes hatte Jan Weichsler. „Entgegen dem in der Ausbildung Besprochenen, haben wir den Überdrucklüfter nicht zum Beginn der Übung eingesetzt“, so Weichsler. „In dem Fall wäre der Raum innerhalb kürzester Zeit rauchfrei gewesen und die Trupps hätten die vermissten Personen schnell gefunden.“ Das Übungsszenario wäre nach wenigen Minuten abgearbeitet gewesen. Einen besonderen Dank sprach Weichsler der Familie Bode-Kirchhoff aus. Sie hatten nicht nur ihren Hof und das Gebäude für die Übung zur Verfügung gestellt. Zur Nachbesprechung stellten sie sogar noch Getränke bereit.
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