Gifhorn. Seit einigen Wochen läuft der Wahlkampf zur Europawahl. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Wahlplakate Vandalismus zum Opfer fallen. Einen besonders dreisten Fall erlebte Stefan Marzischewski-Drewes, Bürgermeisterkandidat der AfD. Am helllichten Tag (oder besser Abend) erwischte er einen Mann, der in der Nähe des Bahnhofs auf einer Leiter stand und ein AfD-Plakat entfernen wollte.
Am vergangenen Sonntag um 19:40 Uhr habe er die Entdeckung gemacht. "Der Mann wollte das Plakat gerade abnehmen, hatte die Zange bereits in der Hand und ließ dann von seinem Tun ab", berichtet Stefan Marzischewski-Drewes auf Anfrage unserer Online-Zeitung. Nachdem der Politiker ihn angesprochen habe, sei der Mann wütend auf ihn zu gekommen. Dann sei er mit seiner Leiter über einen Hinterhof geflüchtet. Marzischewski-Drewes habe den Vorfall dem Staatsschutz gemeldet und diesem ein Foto vom Täter zur Verfügung gestellt.
Der auf frischer Tat ertappte Mann, der das AfD-Plakat demontieren wollte. Foto:
Laut einer Pressemitteilung der AfD würden bundesweit tausendfach Plakate der AfD zerstört. Nachdrei Wochen Wahlkampf betrage die Verlustquote an Wahlkampfplakaten der AfD mehr als 80 Prozent. Auch der amtierende Bürgermeister leide zunehmend unter der Plakatzerstörung in Gifhorn. "Wer fremde Meinungen nicht toleriert und dann die Plakate zerstört ist von gleicher Gesinnung, wie die die Bücher verbrennen", befindet Stefan Marzischewski-Drewes.
Nicht nur die AfD betroffen
Vom Plakat-Vandalismus ist in der Tat nicht nur die AfD betroffen. Das bestätigt Polizeisprecher Thomas Reuter gegenüber regionalHeute.de. Auch Plakate von CDU und SPD würden zerstört. Anders als die AfD seheer aber keine gezielte politische Aktion dahinter, sondern eine bedauerliche allgemeine Tendenz. Erst kürzlich habe man einen betrunkenen Jugendlichen erwischt, der im Weißdornbusch ein Wahlplakat herunter gerissen hatte. Dieser habe nicht einmal mehr sagen können, von welcher Partei das Plakat gewesen sei.
mehr News aus Gifhorn