"Was los´ Deutschland!?" - Ausstellung zum Islam kommt nach Gifhorn

Die Wanderausstellung soll junge Menschen darin unterstützen, populistischen und menschenverachtenden Meinungen und Ideologien entgegenzutreten und die Welt in ihrer Komplexität wahrzunehmen.

Das Logo der Wanderausstellung.
Das Logo der Wanderausstellung. | Foto: über Polizei Gifhorn

Gifhorn. Die niedersächsische Polizei hat bereits 2019 das Projekt "Polizeischutz für die Demokratie" ins Leben gerufen. Mit dem Projekt soll die Widerstandkraft gegen demokratiegefährdende Erscheinungen gestärkt und das freiheitlich demokratische Selbstverständnis bewahrt werden. Die Polizeiinspektion Gifhorn freut sich daher, mit Unterstützung von Stadt und Landkreis Gifhorn eine wissenschaftlich fundierte Wanderausstellung der CD Kaserne gGmbH nach Gifhorn zu holen: Was los´ Deutschland!? Ein Parcours durch die Islamdebatte. Darüber informiert die Polizei in einer Pressemitteilung.



Die Ausstellung ist mehr als eine Auseinandersetzung zu einem der meistdiskutierten Themen unserer Zeit: Sie informiert, interveniert und fordert zur selbständigen Reflexion auf. Sie soll junge Menschen darin unterstützen, populistischen und menschenverachtenden Meinungen und Ideologien entgegenzutreten und die Welt in ihrer Komplexität wahrzunehmen. Gleichzeitig wird zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen angeregt, wobei die zentrale Frage lautet: "Wie wollen wir in dieser Gesellschaft leben?"

Eingefrorenes Theaterstück


Der Kern der Wanderausstellung kann als eingefrorenes Theaterstück beschrieben werden, kombiniert mit einer systemischen Strukturaufstellung. Die Besucherinnen und Besucher bewegen sich durch eine multimediale Szenerie von 27 lebensgroßen Figuren in 12 Szenen, die jeweils für sich, aber auch im Zusammenhang stehen. Über Lautsprecher kommunizieren die Figuren miteinander und über Kopfhörer sind ihre Gedanken zu hören.

Die Besuchenden sind in der Ausstellung auf diese Weise ständig aufgefordert, sich mit den Protagonisten der Szenen auseinanderzusetzen. Dies wird durch einige Videoformate unterstützt, die die Zuschauenden direkt ansprechen.

Erfahrungen und Begegnungen junger Menschen


Mit Betreten der Ausstellung tauchen die Besucherinnen und Besucher in die Welt der bekannten muslimischen Comic-Zeichnerin Soufeina Hamed ein, die mit ihrem Stil den Figuren ein Gesicht und der Szenerie ihren Charakter gibt. Die Alltagsszenen stellen Erfahrungen und Begegnungen junger Menschen in Deutschland dar - muslimisch oder nicht. So eröffnet sich ein vielschichtiger Erfahrungshorizont, in dem verschiedene Aspekte rund um die Themen Islam, antimuslimischer Rassismus und Islamismus verhandelt werden.

Vertieft werden die Themen der Szenen durch Texte direkt an den Stationen, durch eine Wissensstation im Zentrum der Ausstellung sowie durch zwei interaktive Spielstationen. Auch eigene Erfahrungen mit Diskriminierung haben dabei ihren Platz. In dieser multimedialen und interaktiven Umgebung finden die Besucherinnen und Besucher Impulse zur Reflexion rund um den deutschen Islamdiskurs, so zum Beispiel zu Zivilcourage, Antisemitismus oder kritischer Medienrezeption.

"Was´ los, Deutschland!?" wurde von der CD-Kaserne Celle entwickelt und realisiert. An der interdisziplinären Ausstellungsentwicklung waren Islamwissenschaftler, Kulturanthropologen, Jugendmarketing-Spezialisten, Theaterschauspieler, Kulturwissenschaftler und Systemische Fachleute ebenso beteiligt wie Mitglieder des muslimischen, satirischen YouTube-Formates "Datteltäter" und des Theaterkollektivs "Markus und Markus".

Zwei Wochen zu sehen


Am Montag, 13. November, wird die Ausstellung im Rahmen einer Vernissage im Rathaus Gifhorn eröffnet. Anschließend wird die Ausstellung noch bis einschließlich Freitag, 24. November, im Rathaus für Besucherinnen und Besucher geöffnet sein. Die Öffnungszeiten sind: Montag bis Donnerstag 8:30 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 17 Uhr sowie Freitag 8:30 bis 12:30 Uhr. Der Besuch ist kostenfrei.

Sollten Sie beabsichtigen, die Wanderausstellung mit mehr als zehn Personen zu besuchen, so wird um vorherige Anmeldung per E-Mail gebeten: wanderausstellung@pi-gf.polizei.niedersachsen.de.


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