Achtung, Wildwechsel - Hier ist besondere Vorsicht gefragt

von


Die sogenannte dunkle Jahreszeit lockt auch vermehrt Wildtiere auf der Suche nach Nahrung aus den Wäldern. Deshalb ist besonders jetzt die Gefahr groß, dass Tiere bei Dämmerung über die Fahrbahn laufen. Foto: Anke Donner
Die sogenannte dunkle Jahreszeit lockt auch vermehrt Wildtiere auf der Suche nach Nahrung aus den Wäldern. Deshalb ist besonders jetzt die Gefahr groß, dass Tiere bei Dämmerung über die Fahrbahn laufen. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Goslar. Die sogenannte dunkle Jahreszeit lockt auch vermehrt Wildtiere auf der Suche nach Nahrung aus den Wäldern. Deshalb ist besonders jetzt die Gefahr groß, dass Tiere bei Dämmerung über die Fahrbahn laufen. Wo die Wild-Unfallschwerpunkte im Landkreis Goslar liegen, erklärt Sigurd Breustedt, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei Goslar. 

"Derzeit ist im Harz und im Vorharz die Gefahr, dass Wild die Fahrbahn kreuzt, sehr hoch. Besonders das Schwarzwild ist in diesem Jahr in sehr großen Populationen unterwegs", so Breustedt gegenüber regionalGoslar.de. Besonders dort, wo sich auf der einen Straßenseite Wälder und auf der anderen Seite Felder und Wiesen befinden, kommt es häufig zu Wildwechseln. Im Flachland ist eher mit Schwarz- und Rehwild zu rechnen, in höheren Lagen wie dem Oberharz, ist es mehr Rotwild. "Erst wenn die Winter sehr lang und hart sind, kommt das Rotwild, also Hirsche, auch in die unteren Lagen, weil sie im Oberharz kein Futter mehr finden. Mit Wildschweinen, Rehen und Füchsen muss der Autofahrer derzeit aber immer und überall rechnen", so Breustedt. Auf der L 518 zwischen Oker und Vienenburg, der B 241 zwischen Goslar und Vienenburg, auf der L 506 zwischen Bad Harzburg und Eckertal, sowie auf der L 501 zwischen Oker und Göttingerode sind derzeit viele Tiere unterwegs, weiß Breustedt. Auf der B 241 zwischen Goslar und Auerhahn steigt die Zahl der Wildunfälle derzeit wieder, nachdem sie in den vergangenen Jahren rückläufig war. An den Straßenrändern wird mitunter mit Warnschildern auf den Wildwechsel aufmerksam gemacht.

Die richtige Reaktion


<a href= Auf der B 241 macht ein Warnschild auf den Wildwechsel aufmerksam.">
Auf der B 241 macht ein Warnschild auf den Wildwechsel aufmerksam. Foto: Anke Donner)



Wenn es zu einem Unfall kommt, ist die Reaktion des Fahrers besonders wichtig, um die Folgen so gering wie möglich zu halten. Auf keinen Fall sollte man dem Tier ausweichen. Bei einem Ausweichmanöver kommt der Wagen möglicherweise ins Schleudern. "Man sollte immer versuchen eine Vollbremsung zu machen. Niemals aber sollte man versuchen dem Tier ausweichen. Besonders in unseren Gebieten stehen viele Bäume am Straßenrand. Die Gefahr, dass man bei einem Ausweichmanöver gegen einen Baum prallt ist sehr hoch. Wir haben dadurch schon sehr viele, sehr schwere Unfälle gehabt", erklärt Sigurd Breustedt.  Daher gilt: Wenn ein Tier auf der Fahrbahn auftaucht, rasch abbremsen, gegebenenfalls abblenden und kurz hupen. Wenn das Wild nicht wegläuft und ein Aufprall unausweichlich ist, sollte der Fahrzeugführer das Lenkrad ruhig und fest halten und versuchen, die Spur zu halten – trotz aller Tierliebe. Das Verletzungsrisiko ist so deutlich geringer für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer.

Den Unfall melden und dokumentieren


Sollte es zu einem Wildunfall kommen, gilt auch hier, wie bei anderen Unfällen auch, den Unglücksort zu sichern: Warnblinker anschalten, die Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen. "Man sollte in jedemFall die Polizei informieren. Will man diese aus irgendwelchen Gründen nicht rufen, ist der Autofahrer jedoch verpflichtet, das Tier von der Straße zu räumen", rät Breustedt. Die Polizei verständigt auch den zuständigen Jäger, der sich um das angefahrene Tier kümmert. Bei Schäden am Auto ist es zudem sinnvoll, den Schaden für die Versicherung zu dokumentieren.


mehr News aus Goslar