Landkreis. Das anhaltend schöne Wetter führte zu einer außergewöhnlich langen und verkehrsreichen Motorradsaison. Die Polizei zieht nun Bilanz. Fast 100 Unfälle sind demnach zu beklagen.
Die Unfalllage sei bis Ende Juni zunächst unauffällig verlaufen. Viele Motorradfahrer nutzten das Wetter zu ausgedehnten Touren. Ab Ende Juni änderte sich die Situation. Eine ständig zunehmende Zahl von Motorradfahrern verwechselte den öffentlichen Verkehrsraum mit einer Rennstrecke, so die Polizei. Dies führte zu einer Steigerung der Gefahrensituationen.
Bei zwei von drei tödlich verlaufenden Motorradunfällen war jeweils das Fehlverhalten eines Motorradfahrers Ursache für den Tod eines anderen Motorradfahrers im Gegenverkehr. In einem weiteren tragischen Fall kam ein Motorradfahrer, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten hatte, nach rechts von der Straße ab und verstarb an der Unfallstelle. Er hatte wegen eines abbiegenden Langholztransporters eine Vollbremsung durchgeführt und war unter die Schutzplanke gerutscht.
97 Verkehrsunfälle
Von Juli bis September ereigneten sich weitere schwere Motorradunfälle, die zu einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr führten. Die Unfallzahlen sind im Vorjahresvergleich, trotz der erheblich längeren Saison, aus polizeilicher Sicht, mäßig angestiegen:
- Verkehrsunfälle: 97 /(2017: 90)
- Getötete: 3 /(2017: 3)
- Schwerverletzte: 32 /(2017: 23)
3.107 Geschwindigkeitsverstöße
Die am meisten zu beobachtenden Verstöße gegen die Verkehrssicherheit waren überhöhte Geschwindigkeit und nicht angepasste Geschwindigkeit, insbesondere vor unübersichtlichen Kurven sowie Überholen vor unübersichtlichen Kurven. Bereits in den Vorjahren wurde der Motorradverkehr im Harz intensiv kontrolliert. Die Polizeiinspektion Goslar und der Landkreis Goslar verstärkten mit der Unterstützung der Polizeiinspektion Salzgitter ab Juli die ohnehin regelmäßigen Kontrollen noch einmal deutlich:
Es wurden alle unfallrelevanten Streckenabschnitte im Harz und Vorharz in die Geschwindigkeits- und Technik-Kontrollen mit einbezogen.
- Bis September wurden an 15 Kontrolltagen 29 Kontrollen durchgeführt.
- Die höchste gemessene Geschwindigkeit eines Motorradfahrers lag bei 214 km/h auf der B 242 zwischen Clausthal-Zellerfeld und Sonnenberg.
- 237 Motorradfahrer überschritten die zulässige Geschwindigkeit um mehr als 40 km/h und erhielten ein Fahrverbot.
- Bei den Kontrollen wurden auch 29 Pkw-Fahrer im Fahrverbotsbereich gemessen.
- Insgesamt wurden 3.107 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, davon 1.689 durch Motorradfahrer und 1.418 durch andere
Verkehrsteilnehmer.
Die Polizei geht davon aus, dass die Zahlen der Verletzten und Getöteten ohne die intensiven Kontrollen deutlich höher ausgefallen wären.
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