Landkreis Goslar. In den vergangenen Tagen und Wochen ist es durch Tagestouristen wiederholt zu chaotischen Zuständen im Harz gekommen. Im Rahmen eines Runden Tisches wurden am gestrigen Dienstag einige Maßnahmen beschlossen, um den Zuständen entgegen zu wirken (regionalHeute.de berichtete). Der CDU Kreisverband Goslar begrüßt dies zwar in einer Pressemitteilung, fordert aber schwerere Geschütze.
"Unabhängig von den Infektionszahlen im Landkreis sollte zur Vermeidung des Massenansturms ein Betretungs- und Nutzungsverbot für bestimmte Bereiche ausgesprochen werden", fordert die CDU. Hier sei gegebenenfalls auch die Landesregierung zu beteiligen. Das Argument, keine rechtlichen Möglichkeiten zu haben, greife ins Leere. „Winterberg hat per Allgemeinverfügung ein Betretungsverbot für Pisten, Bereiche und Parkplätze ausgesprochen. Was dort funktioniert, sollte bei Bedarf auch hier möglich sein!“ so die CDU.
"Besser die Ursache bearbeiten als die Folgen"
An den Hauptzufahrtstraßen Fahrzeuge verstärkt auf Winterbereifung zu prüfen und gegen widerrechtlich im Verkehrsraum abgestellte Fahrzeuge konsequent vorzugehen, lautet ein weiterer Vorschlag der CDU. Allerdings sei es besser die Ursache zu bearbeiten als die Folgen. Daher gelte es in erster Linie den Zufluss zu reglementieren. „So viele Abschleppwagen haben wir gar nicht, wie wir im Zweifel benötigen“, so der Vorsitzende des CDU Kreisverbandes Goslar, Ralph Bogisch.
Das bisherige Vorgehen des Landrates, auf die Vernunft und die Eigenverantwortung der Menschen zu setzen, sei für die CDU zunächst nachvollziehbar gewesen. „Am Ende hat dieses Vorgehen aber das Ziel verfehlt“, so die Christdemokraten. Ein Umdenken sowie eine deutliche Reaktion der Verantwortlichen auf die chaotischen Zustände der letzten Tage sei daher dringend nötig. „Wir beschränken Friseure und Restaurants, aber der Landkreis selbst gibt die Tourismusströme ohne jegliches Konzept frei“, wird Bogisch deutlich. „Keine Verkehrslenkung, keine Parkraumüberwachung, keine Toiletten, keine Hinweise auf Abstandsgebote, keine Registrierung, um Infektionsketten zurückverfolgen zu können - was für Betriebe gilt, muss auch für Behörden gelten“, fordert der CDU-Chef. Dazu weist die CDU darauf hin, dass für die Pandemie frei gehaltene Krankenhauskapazitäten nicht durch Sport- und Freizeitunfälle gefährdet werden sollten.
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