Goslar. Nachdem sich bereits die SPD an der öffentlichen Darstellung von Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk gestoßen hatte, haut nun Dieter Wolff, Ortsvorsitzender des FDP Ortsverbands Goslar, kräftig auf den politischen Tisch. In seiner Stellungnahme geht der FDP-Mann hart mit Junk ins Gericht.
Stellungnahme vonDieter Wolff, ungekürzt und unkommentiert:
"Was ist eigentlich von dem von der FDP begrüßten fairen „Miteinander“ des Oberbürgermeisters beim Amtsantritt geblieben? Es ist schon fast peinlich, wie eitel und überzogen sich heute unser Oberbürgermeister bei seinen öffentlichen Auftritten selbst darstellt. Nach seiner persönlichen Bewertung haben Rat und Verwaltung vor seinem Dienstantritt in Goslar nichts positiv bewirkt und fast alles verkehrt entschieden und die Stadt Goslar so in eine dramatische, finanzielle Schieflage hineinmanövriert.
In totaler Überschätzung seiner eigenen Person behauptet er allen Ernstes, dass er als Retter für die Stadt Goslar "geholt" wurde und die augenblicklich gute Finanzlage der Stadt, nicht der Hilfe des Landes, der allgemeinen Wirtschaftslage und der Vollbeschäftigung, sondern nur ihm persönlich zu verdanken sei. Anstatt ausgleichend zu wirken, unterstützen Teile der CDU-Fraktion diesen Egotrip. Dr. Junk scheint völlig vergessen zu haben, dass auch noch heute der Rat in seiner Gesamtheit und nicht der Oberbürgermeister als Leiter der Verwaltung die Richtlinien der Politik in Goslar vorgibt. Der Oberbürgermeister ist somit für die Umsetzung verantwortlich, nicht aber für die Entscheidung.
Beispiele für die, vor allem von ihm allein vorangetriebenen Ansätze finden sich zum Beispiel beidem Thema Bettensteuer. Dieser Ausflug zum Abkassieren der Goslarer Touristen schlug fehl und es mussten am Ende 625.000 Euro von der Stadt Goslar wieder zurückgezahlt werden. Die bei der Umsetzung dabei entstanden Verwaltungskosten sind darin noch gar nicht enthalten. In der Fortsetzung dazu versucht Herr Dr. Junk nun mit allen Mitteln und kaum haltbaren Versprechungen, mittels eines gewaltigen Bürokratiemonsters, eine Tourismusabgabe einzuführen. Bezahlen müssen diese teure Suppe nicht nur alle Unternehmer, Selbständigen, freiberufliche Tätigen und Handwerker in Goslar, sondern alle Bürger der Stadt, denn die Finanzierung dieser Tourismusabgabe wird nur durch höhere Preise möglich sein. Die Handwerker haben anlässlich einer Informationsveranstaltung dazu schon ihren Widerstand erklärt.
Seit Herr Dr. Junk seine, bis zur Kommunalwahl im September 2016 komfortable Position mit ausgeglichenen Mehrheitsverhältnissen verloren hat und nicht mehr ohne weiteres seine persönlichen Ziele erreichen kann, ist er im Umgang mit den Ratsmitgliedern zunehmend bissiger unterwegs. Jedweden Versuch seitens verschiedener Ratsmitglieder, durch klärende Gespräche wieder den anfänglich konstruktiven, fairen Umgang miteinander hinzubekommen, schlägt Herr Dr. Junk in den Wind und setzt stattdessen auf Konfrontation. Sein Verhalten erinnert hier ein wenig an die Geschichten aus dem Buch vom Struwelpeter.
Jeder Arbeitnehmer oder Unternehmer, der vor wenigen Jahren mit den Auswirkungen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise in seinem Betrieb oder an seinem Arbeitsplatz kämpfen musste, kann auf solch arrogante Besserwisser verzichten. Herr Dr. Junk kennt die damalige örtliche wirtschaftliche Situation bei den Betrieben oder beim städtischen Haushalt nur vom Hören sagen. Wenn man keine eigenen Erfahrungen von der damaligen wirtschaftlichen und finanziellen Lage in Goslar hat, sollte man sich nach Meinung der FDP Goslar ein wenig zurückhaltender über die Leistung anderer Menschen, egal welches Parteibuch sie haben, äußern und den Konsens im konstruktiven Miteinander suchen."
Zu den anklagenden Worten Wolffs wollte sich der Oberbürgermeister auf Anfrage von regionalHeute.de im Vorfeld nicht äußern.
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Die SPD hatte ebenfalls Kritik an Junk geäußert:
https://regionalgoslar.de/spd-goslars-zukunft-geht-nur-im-miteinander/
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