Goslar. Am späten Samstag setzte sich ein Gewitter über Goslar fest. Ein Blitzschlag traf ein Wohnhaus in Jürgenohl. Ein Feuer im Dachstuhl brach aus. Verletzt wurden die Bewohner nicht. Gleichzeitig mussten 39 Einsatzstellen in der Kaiserstadt abgearbeitet werden. Zusätzliche Feuerwehren wurden zur Unterstützung angefordert.
Bildquelle: Feuerwehr Goslar
Kurz nach 22 Uhr brach ein Gewitter über Goslar hernieder. Starkregen sorgte so für erste Einätze für die Feuerwehr. Während die ersten Einsatzstellen in der Innenstadt angefahren wurden, schlug ein Blitz in einem Wohnhaus in der Marienburger Straße, Stadtteil Jürgenohl, ein. Im Dachbereich machte sich sofort eine starke Rauchentwicklung bemerkbar. Die Bewohner des Hauses konnten sich selbst in Sicherheit bringen, Verletzt wurde Niemand.
Mit einem Löschzug fuhren die Goslarer Brandschützer die Einsatzstelle an. Gleichzeitig folgte die Anforderung der Ortsfeuerwehren Hahndorf und Oker zur Unterstützung. Das Feuer breitete sich im Spitzboden aus. Mit zwei C-Rohren drangen Einsatzkräfte unter Atemschutz in den Dachbereich vor. Von außen erfolgten erfolgreich Löschversuche aus dem Rettungskorb der Drehleiter heraus.
Die Bewohner wurden durch den Rettungsdienst und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes betreut. Unweit der Einsatzstelle baute die Hahndorfer Feuerwehr eine Atemschutzsammelstelle auf. Von hier konnten die einzelnen Trupps mit Atemschutzgeräten in den Einsatz entsandt werden. Vorsorglich ließ Einsatzleiter Olaf Laue die beiden Nachbarhäuser kontrollieren. Hier musste sich in einem Fall gewaltsam Zugang zum Gebäude verschafft werden. Im direkt angrenzenden Wohngebäude kontrollierte die Feuerwehr den Dachbereich intensiv. Hierzu wurden die Dachziegeln entnommen.
Zur Sicherung des offenen Dachbereichs des Brandobjektes verbaute die Feuerwehr rund 25 Quadratmeter Holzplatten und spannte Plastikplanen über den betroffenen Bereich. Durch den Energieversorger Harz Energie wurde das Wohnhaus Stromlos geschaltet.
Zahlreiche Keller betroffen
Weitere 39 Einsatzstellen wurden durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle an die Örtliche Einsatzleitung im Goslarer Feuerwehrhaus gemeldet. Die Bahnunterführungen Köppelsbleek, Von-Garßen-Straße und die Fußgängerunterführung am Bahnhof waren stark von Wassermassen betroffen. Zahlreiche Keller waren zwischen zehn und 40 Zentimetern durch eindringendes Wasser in Mitleidenschaft gezogen.
Hier wurde eine erste Erkundung durchgeführt um anschließend die entsprechenden Einsatzmittel wie Tauchpumpe und Wassersauger gezielt einzusetzen. Besonders betroffen war ein Restaurationsbetrieb am Goslarer Bahnhof. Hier musste ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn angefordert werden um in die entsprechenden Räume zu gelangen. Der Energieversorger Harz Energie wurde zur Freischaltung des Gebäudes angefordert.
Während der Abarbeitung wurde eine Rauchentwicklung am Rammelsberg gemeldet. Dies konnte bei näherer in Augenscheinnahme als aufsteigende Dunstschwaden erkundet werden.
Gegen zwei Uhr in der Nacht waren alle Einsatzstellen abgearbeitet. Insgesamt waren 112 Einsatzkräfte gut vier Stunden intensiv gefordert. Wertvolle Unterstützung leisteten die Ortsfeuerwehren Hahndorf, Immenrode, Oker, Vienenburg und Weddingen bei der Abarbeitung der Unwetterlage und dem Gebäudefeuer. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier und Kreisbrandmeister Uwe Fricke machten sich ein Bild der Lage.
Nachwirkungen
Bis Sonntagvormittag war die Goslarer Feuerwehr noch mit weiteren Einsätzen konfrontiert. Kurz nach 04.30 Uhr wurde Feuerschein am Steinberg gemeldet. Die gelbe diffuse Außenbeleuchtung der Steinbergalm und sich durch Wind bewegende Bäume sorgten so für die Annahme, dass es dort brennen könnte. Der Brandmeister vom Dienst kontrollierte dies auch aus Richtung des Osterfeldes vorsorglich.
Drei weitere Einsatzstellen wurden in Jürgenohl und Sudmerberg gemeldet. Hier waren auch Keller durch eintretendes Wasser betroffen.
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