Friedlicher Verlauf bei den Kundgebungen

von Max Förster


Die Polizei behielt bei den Kundgebungen den Überblick. Fotos: Max Förster | Foto: Max Förster



Goslar. Am heutigen Sonntag fanden mitten in der Goslarer Innenstadt zwei Kundgebungen statt. Während die Gruppe "Goslar wehrt sich" ihre Ängste und Sorgen hinsichtlich der aktuellen Flüchtlingssituation verkündeten, rief die Gruppe um Christinane Dorstewitz dazu auf, ein freundliches Gesicht zu zeigen und ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Panikmache zu setzen. Die Kundgebungen liefen insgesamt friedlich und ohne Gewalt ab.

Bei beiden Kundgebungen stand das große Thema "Flüchtlinge" im Mittelpunkt. Wie bereits vor wenigen Tagen auf ihrer Facebook-Seite angekündigt, wollte die Gruppe "Goslar wehrt sich" mit der Kundgebung ein Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung setzen. "Wie viele Flüchtlinge sind bis dato hier eingereist, und wie viele sind dabei in Deutschland unterwegs, die nichts Gutes im Sinn haben?" hinterfragte die Sprecherin der Gruppe Ina Menge in die Runde. "Darüber werden wir nicht informiert. Warum nicht? Ich neige dazu zu sagen, dass es unsere Regierung selbst nicht weiß.", so Ina Menge.

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Ina Menge äußert ihre Bedenken. Foto: Max Förster



Es wurden jedoch nicht nur Bedenken hinsichtlich der Gefahr für die Sicherheit in Deutschland geäußert. Grund zum Ärger liefere hier die Art und Weise, wie die Bundesregierung mit der Sache umzugehen scheint. Ärger über die Verwendung von Geldern, die bisher nicht zur Verfügung gestanden hätten, so Ina Menge:

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Für ein tolerantes und buntes Goslar




Eine gänzlich andere Stimmung herrschte wenige Meter weiter bei der Gruppe, die Christiane Dorstewitz in den letzten Tagen mobilisiert hat. Der Landkreis Goslar habe zurzeit 137.000 Einwohner. Bei etwa 2.400 Menschen, sprich weniger als ein Prozent der Einwohner, handelt es sich um Menschen, die aus größter Not in diese Stadt gekommen sind. Ziel dieser Kundgebung war es, Flagge zu zeigen, das heißt mit einem freundlichen Gesicht auf diese Menschen zuzugehen und lieber Toleranz und Integration zu betreiben, als Ängste zu schüren, heißt es von Christiane Dorstewitz. Auch der Landrat Thomas Brych ließ sich die Chance nicht entgehen und meldete sich bei der Kundgebung zu Wort. "Wir müssen schon dafür eintreten, dass unsere Demokratie, die nämlich nicht vom Himmel gefallen ist, auch bestehen bleibt.", so Thomas Brych. Er gibt zu, dass er die Sorgen und Ängste der Bevölkerung verstehen kann. Schließlich komme viel Unbekanntes auf die Bürgerinnen und Bürger zu, so Thomas Brych. Dennoch appelierte er an die anwesenden Bürgerinnen und Bürger, gemeinsam das Grundgesetz, mit all seinen Grundrechten, Werten, Normen und auch humanitären Pflichten beizubehalten:

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Auch Petra Stolzenburg, Ratsfraktion DIE LINKE, rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, solidarisch zu sein und den Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, beizustehen. Mit den Worten "Goslar ist bunt, Goslar ist weltoffen, Goslar ist multikuturell und das ist auch gut so", beendete Petra Stolzenburg ihre Rede.



Trotz der unterschiedlichen Auffassungen der beiden Gruppen verlief es recht ruhig. Lediglich eine Person musste wegen auffälligen Verhaltens in polizeilichen Gewahrsam genommen werden. Die polizeibekannte Person belästigte wiederholt die Veranstaltungsteilnehmer und leistete beim Einschreiten der Beamten Widerstand, berichtete die Polizei gegenüber regionalGoslar.de. Ansonsten sei es bis zum Ende der Kundgebungen zu keinen weiteren Vorfällen gekommen.


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