Goslar. Das zum Teil sonnige, frühlingshafte Wetter lockte auch an diesem Wochenende wieder einmal viele Touristen in den Harz. Der Straßen im Landkreis Goslar und insbesondere im Oberharz waren stark frequentiert und Tagesausflügler mit Auto, Motorrad und Fahrrad teilten sich die reizvollen Strecken im Harz, was nicht allerdings nicht immer problemlos verläuft. Gerade vor dem Hintergrund der schweren Verkehrsunfälle in der jüngsten Vergangenheit sowie der erst am vergangenen Wochenende durchgeführten Kontrollmaßnahmen, bei der durch Motorradfahrer
Spitzengeschwindigkeiten bis zu 188 km/h bei erlaubten 80 km/h festgestellt werden mussten, erfolgte am gestrigen Samstag durch Beamte der Polizeiinspektion und der Polizeistation Braunlage, unterstützt von einem Mitarbeiter des TÜV-Nord, eine erneute Geschwindigkeitsüberwachung auf der B 4, zwischen Torfhaus und Hohegeiß, dem sogenannten Kesselberg, bei der auch ein ESO-Fahrzeug zum Einsatz kam. Dies berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung.
Im Rahmen dieser Kontrolle sei nicht nur gezielt nach den Ausstattungen der Motorräder geschaut worden, also Um- und Anbauten, sowie das Abbauen von Komponenten am Motorrad kontrolliert, sondern die Fahrerinnen und Fahrer in aufklärenden Gesprächen auch auf die Gefahren des Motorradfahrens im Harz, die Probleme der Ablenkung im Straßenverkehr - für Motorradfahrer speziell die Nutzung von Navigationsgeräten, Dash-Cams, Bluetooth-Einrichtungen - und die aktuelle Verkehrsunfalllage hingewiesen worden.
175 Verstöße von Motorradfahrern
Von den 210 festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen, wären weit mehr als zwei Drittel, nämlich insgesamt 175 Verstöße, von Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern begangen worden.
Die höchste Überschreitung sei an der häufig als Rennstrecke missbrauchten B 4 in Höhe Kesselberg gemessen worden. In dem Bereich, wo aufgrund der Unfalllage der vergangenen Jahre für motorisierte Zweiräder die Geschwindigkeit auf 80 km/h reduziert sei, fuhr ein Motorradfahrer mit 160 km/h also 80 km/h zu schnell.
Insgesamt müssten nun 39 der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer mit entsprechenden Fahrverboten rechnen.
Schalldämpfer ausgebaut
Bei den technischen Begutachtungen der kontrollierten Motorräder wären darüber hinaus 20 Verstöße festgestellt worden. So wurden zum Beispiel geräuschmindernde und vorgeschriebene "Schalldämpfer" (sogenannte db-Killer) vor Beginn der Fahrt ausgebaut oder die amtlichen Kennzeichen wären in einem falschen Winkel an das Motorrad angebracht, Rückstrahler abgebaut, Bremsgriffe verändert und weitere
Manipulationen vorgenommen worden. In einem Fall wäre die erforderliche Profiltiefe der Reifen nicht mehr gegeben gewesen.
Auf diese Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer würden zum Teil empfindliche Bußgelder zukommen.
Um die Gewähr zu haben, dass die festgestellten Missstände behoben werden, wären in mehreren Fällen Mängelmeldungen durch die feststellenden Beamtinnen und Beamten erstellt worden, die unter Setzung einer Frist den Verkehrssünder dazu anhalten, den regelkonformen Zustand des Fahrzeugs wiederherzustellen.
Überholen in der Kurve
Darüber hinaus habe ein ausländischer Autofahrer mit seinem Fahrzeug zunächst den Gegenverkehr gefährdet, als er im Kurvenbereich überholte, und habe in der Folge als Alleinbeteiligter einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem er leicht verletzt wurde. Nach Rücksprache mit den zuständigen Justizbehörden sei bei ihm eine Sicherheitsleistung in Höhe von 2.500 Euro erhoben worden.
Die Polizeiinspektion Goslar weist darauf hin, dass zum einen solche Überwachungsmaßnahmen zukünftig fortgesetzt werden und zum anderen, Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer selbstverständlich auch an anderen Örtlichkeiten in unserem Landkreis damit rechnen müssen, um das Geschwindigkeitsniveau nachhaltig zu senken.
Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit könne zu schwersten Unfallfolgen führen.
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