Grüne halten an busfreier Fußgängerzone fest

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Ein Antrag aus dem Jahr 2015 der Grünen-Ratsfraktion scheint wieder an Aktualität zu gewinnen. Es geht um die Forderung, eine busfreie Fußgängerzone zu schaffen. Foto: Anke Donner
Ein Antrag aus dem Jahr 2015 der Grünen-Ratsfraktion scheint wieder an Aktualität zu gewinnen. Es geht um die Forderung, eine busfreie Fußgängerzone zu schaffen. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Goslar. Ein Antrag aus dem Jahr 2015 der Grünen-Ratsfraktion scheint wieder an Aktualität zu gewinnen. Es geht um die Forderung, eine busfreie Fußgängerzone zu schaffen.

Das Thema Busse in der Innenstadt beschäftigt schon seit einiger Zeit Rat und Bürger (regionalHeute.de berichtete). Laut Antrag fordern die Grünen damals wie heute, die Fußgängerzone busfrei zu halten. Demnach sollen die Verläufe der Buslinien so konzipiert werden, dass ein Durchfahren der Fußgängerzone vermeiden wird. „Eine Fußgängerzone muss Fußgängern vorbehalten sein. Von den Haltestellen „Bahnhof“, „Achtermann“, „Pressehaus“, „Brusttuch“ und einer neu anzulegenden Haltestelle „Charly-Jacob-Straße“ sind alle Punkte in der Fußgängerzone fussläufig gut zu erreichen. Busverkehr in der Fußgängerzone zieht Individualverkehr nach sich, Autofahrer meinen die Innenstadt ebenso befahren zu dürfen. Die Vorteile einer Fußgängerzone werden durch Verkehr jeglicher Art aufgehoben“, heißt es im Antrag. „Es geht um Goslar, nicht um München, Hannover oder Braunschweig. Die Fußgängerzone in Goslar ist vom Achtermann bis zur Abzucht maximal 800 Meter lang und an der breitesten Stelle etwa 260 Meter breit. Es befindet sich im Norden eine Bushaltestelle (Achtermann), auf der Ostseite kann die Haltestelle „Pressehaus“ genutzt werden und für die Charley-Jacob-Straße wäre an der Verwaltung eine Haltestelle einzurichten. Im Südwesten ist die Haltestelle am Brusttuch die nächstgelegene. Von diesen Haltestellen aus sind alle Punkte in der Innenstadt fußläufig gut zu erreichen, auch von Personen, die weite Wege nicht mehr gehen können. Eine Fußgängerzone ist in der Regel verkehrsfrei, wer in eine solche zieht, rechnet nicht mit Verkehrslärm und Feinstaubbelastung. Geschäftsleute, die in der Fußgängerzone einen Laden eröffnen, wissen dies vorher und schätzen die Vorteile. Potentielle Kunden möchten „bummeln“, die Kinder nicht dauernd beobachten müssen und sich bei schönem Wetter auch mal ruhig niederlassen können. Die Gastronomie nutzt Außenflächen um mehr Gäste bewirten zu können“, hieß es bereits im Februar 2015 in einer Stellungnahme der Grünen. Grüne-Ratsfrau Sabine Seifarth erklärt auf Nachfrage von regionalHeute.de, warum der Antrag nun wieder aktuell wurde und auch in der kommenden Ratssitzung wieder auf dem Tisch landet.

Gefahren, Lärm und Umweltbelastung minimieren


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Sabine Seifarth Foto: Alec Pein



„Wir wollten den Monitoringbericht abwarten. Vorher hätte es einfach keinen Sinn gemacht, darüber zu diskutieren. Nun liegt der Bericht vor und wir wollen an dem Antrag festhalten. Die Zustände in der Fußgängerzone sind einfach katastrophal. Wir haben eine kleine Innenstadt und da sind Busse, die die Fußgängerzone kreuzen, ein Problem“, so Seifarth. Zwar hätte der Bericht gezeigt, dass die Fahrgastzahlen gestiegen sind (regionalHeute.de berichtete), doch vielleicht wären sie auch gestiegen, wenn die Haltestellen an anderer Stelle gewesen wären, argumentiert Seifarth.  „Vielleicht hätte man einfach eine zweite Probefahrt machen sollen um festzustellen, ob die Zahlen auch gestiegen wären, wenn die Haltestellen etwas außerhalb der Fußgängerzone liegen würden“, erklärt die Ratsfrau gegenüber regionalHeute.de.

In der Vergangenheit habe man sich intensiv mit dem Thema beschäftig und auch mit Anwohnern gesprochen, erklärt Sabine Seifarth. Das Problem der Busse, die Straßen wie die Petersilienstraße und die Schilderstraße kreuzen, sei zum einen die Lärm-und Umweltbelästigung. Ein Kompromiss in die richtige Richtung wäre für die Grünen also auch die Anschaffung von kleineren Elektrobusse, wie es die SPD fordert (regionalHeute.de berichtete ebenfalls). Das andere Problem wäre damit aber noch immer nicht beseitigt. „Das Fahren von Bussen mitten durch die Fußgängerzone ist auch gefährlich für die Fußgänger und Radfahrer. Elektrobusse sind kleiner, leiser, wendiger und umweltfreundlicher. Die kritische Situation und die Gefahren würden jedoch bleiben“, schließt Seifarth.


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