Harz. Im Sommer traf sich die sogenannte 'Rainbow Family' zu einem Gathering in einem Landschaftsschutzgebiet zwischen Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld im Harz und errichtete dort ein illegales Camp. In Spitzenzeiten beherbergte dieses bis zu 1.500 Menschen aus verschiedenen Ländern. Das sorgte bei den Landkreisverwaltungen Göttingen und Goslar für Aufregung und hohe Kosten. Insgesamt knapp 60.000 Euro müssen die beiden Kreise nun zahlen.
Wochenlang beschäftigten die illegalen Camper die Behörden, sorgten für Einsätze von Ordnungsdiensten, Polizei, Feuerwehr und THW und verursachten Kosten für das Abschleppen der Fahrzeuge und die Müllbeseitigung. So wurden beispielsweise über 70 Zelte respektive zeltähnliche Gegenstände konfisziert, 97 Fahrzeuge abgeschleppt und mehrere Feuer gelöscht.
Landkreis Goslar zahlt über 30.000 Euro
Insgesamt schlägt das Hippie-Camp bei den Kreisverwaltungen mit rund 58.500 Euro zu Buche. 30.500 Euro gehen auf Kosten des Landkreises Goslar. Das Geld stamme aus dem Kreishaushalt, genauer aus dem Etat des Fachbereichs für Ordnung, Verkehr und Bevölkerungsschutz, wie Kreissprecher Maximilian Strache auf Nachfrage regionalHeute.de mitteilt.
Voraussichtlich werde dieser Betrag durch Einnahmen etwas reduziert. So seien beispielsweise bereits immerhin neun von insgesamt 37 Kostenbescheiden zu den erfolgten Abschleppmaßnahmen beglichen worden. "Die begangenen Ordnungswidrigkeiten werden gegenwärtig noch erfasst", so Strache.
Landkreis Göttingen zahlt 28.000 Euro
Wie einer Pressemitteilung des Landkreises Göttingen zu entnehmen ist, verursachte das illegale Camp der „Rainbow Family“ für den Landkreis Göttingen Mehrkosten von fast 28.000 Euro. Davon 11.073 Euro unter anderem für Abschleppdienste, Drohneneinsätze für Warn- und Informationsdienste sowie Bus-Transfers. Die Kosten für BOS-Einheiten, also Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, umfassen Verdienstausfälle ehrenamtlicher Einsatzkräfte, die im Rahmen von Sanitäts- und Betreuungsleistungen sowie zur Unterstützung der Einsatzlagen durch das Technische Hilfswerk (THW) im Einsatz waren, belaufen sich auf über 16.300 Euro. Die Kosten der Polizei sind in dieser Aufstellung nicht enthalten.
Keine direkte Kostenübernahme möglich
Da es keine direkten Veranstalter oder Verursacher für das Gathering gibt, könnten die entstandenen Kosten niemandem direkt in Rechnung gestellt werden. Aktuell würden auch beim Landkreis Göttingen noch Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen Personen laufen, die an dem Hippie-Treffen teilgenommen haben. Dabei handele es sich um Verstöße wie das Befahren gesperrter Wege oder den Aufenthalt im Sperrgebiet.
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