Goslar. Mario Schmidt heißt der neue Klimaschutzmanager der Stadt Goslar, wie sie in einer Pressemitteilung berichtet. Er widmet sich seit
dem 1. Mai Themen wie der Stärkung der klimafreundlichen Mobilität, dem Energiemanagement in eigenen Liegenschaften, dem Ausbau und der Stärkung der erneuerbaren Energien. Dabei gelte es, die Goslarer Bürgerschaft einzubinden und mitzunehmen. Für Schmidt besteht eine Kernaufgabe darin, Ressourcen zu schützen und dabei zu helfen, die Gesellschaft insbesondere auf die Klimafolgen vorzubereiten.
Klimaanpassung und Bevölkerungsschutz lauten die Stichworte. "Klimaschutz bedeutet auch Zusammenarbeit mit Bürgern, Industrie und Landwirtschaft – und mit neuen Klimaverhältnissen umzugehen", sagt der Klimaschutzmanager. Hitze, Trockenheit, Unwetter und Hochwasser seien die wichtigsten Umwelt- und Klimaschutzaspekte, an denen eine Stadt ihr nachhaltiges Handeln ausrichten müsse. Dafür wird er ab sofort alle städtischen Fachbereiche beraten und Hilfestellung geben. Ab September wird der Fachdienst Umwelt- und Gewässerschutz durch eine Umweltschutzbeauftragte unterstützt werden.
Wie wird man Klimaschutzmanager?
Die Themen sind vielfältig. Als konkretes Beispiel nennt Schmidt die Anpassung von Ampelschaltungen für den ÖPNV und den Ausbau der Radinfrastruktur. "Wenn ich mir ein wertiges Rad kaufe, möchte ich es auch sicher abstellen und laden können." Ebenso müsse die Ladeinfrastruktur für E-Autos an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden. Ladesäulen braucht es nach Sicht des Klimaschutzmanagers da, wo längere Wartezeiten entstehen: auf Parkplätzen vor Supermärkten, Vereinen, Ausflugszielen und Bahnhöfen.
Doch wie wird man Klimaschutzmanager? "Das war fast schon eine natürliche Entwicklung", sagt der 49-Jährige und schmunzelt. Der gelernte Chemikant hatte in der Qualitätssicherung eines Getränkeherstellers erste Berührungspunkte mit Umweltschutz und Abfallmanagement. Er bildete sich nebenberuflich zum staatlich geprüften Techniker mit dem Schwerpunkt Labortechnik weiter und wurde daraufhin als Umweltbeauftragter auserkoren. 2015 wechselte er dann als Umweltmanager von Hildesheim nach Bad Neuenahr-Ahrweiler
in Rheinland-Pfalz und absolvierte nebenberuflich den Masterstudiengang Angewandte Umweltwissenschaften.
Daneben engagierte er sich seit 2018 im kommunalen Klimaschutz. "Im Grunde habe ich die Seiten gewechselt", scherzt Schmidt. Er sieht seine neue Aufgabe als spannende Herausforderung und lädt Bürger ein, sich einzubringen. "Es gibt keine dummen Ideen, aber viele kreative Vorschläge, die ich kennenlernen möchte." Die Personalstelle konnte durch Fördermittel geschaffen werden. Das Bundesumweltministerium hat eine Summe von 227.490 Euro, verteilt auf einen Förderzeitraum von drei Jahren, aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative bewilligt.
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