Keine Unterkünfte: Was macht Goslar mit seinen Obdachlosen?

So gut wie alle mittelgroßen und großen Städten unterhalten Obachlosenunterkünfte. Nicht so Goslar. Was macht die Kaiserstadt am Harz anders?

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Goslar. Während alle Kreis- und freien Städten in der Region eigene Obdachlosenunterkünfte unterhalten, verzichtet die Stadt Goslar seit 2008 darauf. Stattdessen will die Kaiserstadt dafür sorgen, dass Menschen erst gar nicht in die Obdachlosigkeit rutschen. regionalHeute.de hat gefragt, wie das eigentlich funktionieren soll.



Wenn Menschen in größeren Städten obdachlos werden, stellen die Kommunen in der Regel Unterkünfte für die Nacht zur Verfügung. Manche Städte helfen hierüber auch in Not geratenen Menschen, auch zurück ins gesellschaftliche Leben zu finden, wenn sie bereits auf der Straße leben. Nicht so die Stadt Goslar. Seit 2008 betreibt die Stadt im Westharz kein eigenes Obdachlosenheim mehr. Stattdessen setzt sie auf Prävention und Hilfe, wie eine Sprecherin der Stadt Goslar gegenüber regionalHeute.de erklärt. An dem Kurs wolle die Stadt auch weiter festhalten.

Vermittlung statt Wohnungen


Zu der Prävention gehöre unter anderem, dass Menschen, bei denen eine Zwangsräumung anstehe, frühzeitig gewarnt und begleitet würden, wenn sie drohten, das Dach überm Kopf zu verlieren. Zudem gäbe es städtische Vermittler, die zwischen Mietern und Vermietern den Ausgleich suchen. In der Regel, so die Stadt Goslar weiter, könne so der Verlust der Wohnung vermieden werden. Dieses Konzept sei also "sehr erfolgreich". Wenn dann doch eine Person durchs Raster rutsche, halte man Notzimmer in einer Pension vor. Zudem seien am Bahnhof Kontakte für Wohnungslose ausgehangen. Das Projekt werde in enger Kooperation mit der "Zille", der Ambulanten Hilfe und der Diakonie betreut.


Allein im vergangenen Jahr habe man über dieses Angebot mit über 50 Haushalte den Kontakt aufgenommen, der Großteil davon seien Einzelhaushalte gewesen, aber auch fünf Haushalte mit Kindern. 23 davon hätten einen Hilfebedarf geäußert, elf weitere hätten das Angebot abgelehnt. Bei zehn einzelnen Personen habe eine aktuelle oder unmittelbar drohende Obdachlosigkeit vorgelegen. Seit Anfang des Jahres sei die Stadt bereits an 20 Haushalte herangetreten.


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