Kreisfeuerwehr kämpfte in Lübtheen gegen den Großbrand


Acht große Hubschrauber der Bundeswehr und der Bundespolizei waren im Einsatz. Fotos: Kreisfeuerwehr Goslar
Acht große Hubschrauber der Bundeswehr und der Bundespolizei waren im Einsatz. Fotos: Kreisfeuerwehr Goslar

Lübtheen/Goslar. Mit insgesamt 90 Einsatzkräften unterstützte die Kreisfeuerwehrbereitschaft Goslar bei einem 75 Stunden andauernden Einsatz die Einsatzkräfte bei einem Großwaldbrand bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Das berichtet die Kreisfeuerwehr Goslar.


Der Einsatz begann am 1. Juli mit einer Verfügbarkeitsanfrage des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz aus Braunschweig beim Kreisbrandmeister des Landkreises Goslar. Gegen 15 Uhr erfolgte dann die Anforderung von drei Fachzügen und einer Führungskomponente durch das Amt für Brand- und Katastrophenschutz, mit der Maßgabe, sofort in den Einsatz aufzubrechen.

Daraufhin setzten umfangreiche Planungsmaßnahmen bei der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle, beim Kreisbrandmeister, bei der Landkreisverwaltung und bei den Führungskräften der Kreisfeuerwehrbereitschaften ein. Kurz bevor die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgen sollte, gab es einen kleinen Zeitaufschub, da die Fachzüge spätestens am Mittwoch um 10 Uhr einsatzbereit im Katastrophengebiet sein sollten. Nach einer kurzen Umplanung trafen sich dann die Einsatzkräfte um kurz nach zwei Uhr in der Nacht auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Goslar.

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Für viele der Einsatzkräfte waren es unvergessliche Eindrücke. Foto: Feuerwehr


Mehrere Fachzüge unterwegs


Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung in die allgemeine Lage durch den Kreisbrandmeister verließen die Einsatzkräfte mit einem Führungsfahrzeug (KdoW), dem Einsatzleitwagen II des Landkreises sowie mit den Fachzügen Wassertransport, Wasserförderung und Logistik, besetzt mit Kameradinnen und Kameraden aus fast allen Ortsfeuerwehren im Landkreis das Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale.

Der Kreisbrandmeister fuhr mit dem Bereitschaftsführer Ralph Brackmann und dem Führungsassistenten Philipp Kranz, beide aus Langelsheim, voraus um vor Ort erste Lageerkundungen durchzuführen. Dicht gefolgt vom Einsatzleitwagen unter der Leitung von Frank Bock aus Harlingerode, der ebenfalls vorzeitig an der Einsatzstelle eintreffen sollte.

Die drei Fachzüge, geführt von den Zugführern Steffen Klenner aus Langelsheim, Oliver Voß aus Immenrode und Stefan Bettner aus Seesen, folgten danach in kurzen Abständen ebenfalls ins Einsatzgebiet. Gegen 9 Uhr waren alle Kräfte in einer Bundeswehrkaserne bei Hagenow einsatzbereit eingetroffen. Nach einer Ruhepause wurde zuerst zusammen mit der Bundeswehr, dem Technischen Hilfswerk und den Einsatzkräften der Kreisfeuerwehrbereitschaft Peine ein Bereitstellungsplatz für 500 Einsatzkräfte in Form einer Zeltstadt aufgebaut.

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Der Riegel um die Ortschaft Trebs zu schützen. Foto:



Gegen 15 Uhr wurde die Kreisfeuerwehrbereitschaft Goslar dann in das eigentliche Einsatzgebiet entsendet. Der Einsatzauftrag beinhaltete eine umfangreiche Riegelstellung zu übernehmen, die dazu diente, die evakuierte Ortschaft Trebs (130 Einwohner) vor dem herannahenden Waldbrand zu schützen. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft richtete somit in diesem Einsatzabschnitt mit der Bezeichnung EA III eine Abschnittsleitung ein und in einem sechsstündigen Schichtbetrieb wurde sich innerhalb der Goslarer Kreisbereitschaft regelmäßig abgelöst.

Für die eingesetzten Kameradinnen und Kameraden war es schon ein beeindruckendes Szenario. Während der Waldbrand unaufhaltsam näher kam, waren insgesamt acht große Hubschrauber der Bundeswehr und der Bundespolizei damit beauftragt, mittels Außenlastbehälter die Flammen zu stoppen. Unterstützt wurden sie hierbei durch Bergepanzer die Schneisen in den Wald schlugen und mehreren großen Wasserwerfern der Bundespolizei mit jeweils 10.000 Liter Löschwassertank. Das eigentliche Brandgebiet durfte aufgrund der dort befindlichen Munitionsreste nicht betreten werden. Laut Berichten des Landkreises gibt es dort Flächen mit einer Belastung von 45,5 Tonnen je Hektar Waldfläche. Mehrfach vernahmen die Einsatzkräfte auch Explosionen aus dem Schadensgebiet.

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Nach einem 48 stündigen Einsatz wurde die Kreisfeuerwehrbereitschaft Goslar von Kräften aus dem Landkreis Parchim abgelöst. Nachdem die neuen Einsatzkräfte in den Abschnitt eingewiesen waren, konnten die Goslarer Kräfte am Abend nach Hagenow wieder in die Kaserne zurückkehren. Dort wurden die Einsatzfahrzeuge wieder aufgetankt und einsatzbereit gemacht. Danach begann die Ruhephase, damit die Kraftfahrer am Donnerstagmorgen wieder fit für die lange Rückfahrt waren.

Die Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft Goslar trafen am frühen Nachmittag wieder in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Goslar ein. Dort wurden die Fahrzeuge aufgetankt und nach einer Verabschiedung durch den Kreisbrandmeister in ihre Heimatstandorte mit einem großen Lob und besonderen Dank für die hohe Einsatzmotivation entlassen.

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Abschließend betrachtet, hat der Einsatz sehr gut funktioniert. Die Führungsstrukturen von Bundeswehr, Verwaltungen, THW, den Hilfsorganisationen und der Feuerwehr haben gut miteinander kooperiert, was letztendlich zum Einsatzerfolg geführt hat. Für die Goslarer Kameradinnen und Kameraden sind es unvergessliche Eindrücke, die sie aus dem Einsatz mitgebracht haben.

Der Kreisbrandmeister dankte hierzu in seiner Abschlussrede nicht nur den Einsatzkräften, sondern auch den Familienangehörigen und vor allem den Arbeitgebern, die es ermöglichten, dass die Kameradinnen und Kameraden in den Einsatz gehen konnten. Ein besonderer Dank gebührt auch dem Kreisbereitschaftsführer Lutz Römer, der in seiner Funktion als Mitarbeiter der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle wichtige organisatorische arbeiten im Hintergrund erledigte.

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Die Kameradinnen und Kameraden der Kreisfeuerwehr. Foto:


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