Kritik an Lehrgangsversorgung für Feuerwehren

von Alec Pein


Der Bedarf an Lehrgängen soll laut Bundestagsabgeordneten Dr. Alexander Saipa bis 2018 gedeckt werden können. Symbolfoto: Anke Donner
Der Bedarf an Lehrgängen soll laut Bundestagsabgeordneten Dr. Alexander Saipa bis 2018 gedeckt werden können. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Alec Pein



Goslar. Zu wenig Lehrgänge würden den Feuerwehren  durch das Land Niedersachsen bewilligt werden, kritisierte Ortsbrandmeister Olaf Laue die Situation während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Goslar am vergangenen Samstag. Ein Dauerthema, das die Feuerwehr nach wie vor bewege. Landtagsabgeordneter Dr. Alexander Saipa (SPD) teilte kurz darauf anhand einiger Zahlen mit, der Landkreis Goslar stehe mit einer Zuteilungsquote von 70 Prozent, gemessen an den vorrangigen Laufbahnlehrgängen zur Übernahme leitender Funktionen, "besser da, als jüngst dargestellt".

Ortsbrandmeister Olaf Laue sprach in seiner Rede zur Jahreshauptversammlung von einer Zuteilung von maximal 40 Prozent der angeforderten Lehrgänge. Die Anträge von SPD, Bündnis90/Die Grünen und der CDU die kürzlich im Innenausschuss des Landtages beraten worden seien ließen zudem "viele Fragen offen". Technische Lehrgänge und die besonders wichtigen Fortbildungslehrgänge für Führungskräfte einer Freiwilligen Feuerwehr fänden "so gut wie keine Berücksichtigung", so Laue weiter. Ein Gespräch zwischen Dr. Saipa sowie dem Innenstaatssekretär Stephan Manke und den Führungskräften des Landkreises sei "scheinbar ebenfalls verpufft". Als Lösung schlug Laue zwei Varianten vor: Zum einen die Privatisierung der Ausbildung und zum anderen eine am Beispiel Polen orientierte Schulung in Schwerpunktzentren, in denen hauptberufliche sowie Ehrenamtliche Feuerwehrleute ausgebildet werden. Beides würde die Situation verbessern. Klar abzulehnen sei die Verlagerung des 35 Stunden umfassenden Truppführerlehrgangs auf die Kreisebene.

In Stufen zur Lehrgangsbedarfsdeckung


Dr. Alexander Saipa teilte mit, der Umstand, dass viele Feuerwehren in Niedersachsen seit Jahren die Zuteilung von Lehrgängen an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) kritisieren, sei bereits aufgegriffen und in einem Entschliessungsantrag der rot-grünen Regierungskoalition eine "stufenweise Steigerung der Lehrgangsbedarfsdeckung" gefordert worden. Nach Plan soll ab 2018 die dauerhafte Deckung des tatsächlichen Bedarfs erreicht worden sein. Stufenweise soll die Zuteilungsquote von 2015 mit 50 Prozent und 2016 mit 60 Prozent, über 2017 mit 70 bis 75 Prozent auf 100 Prozent im Jahr 2018 gesteigert werden. Laut Saipa habe die Kreisfeuerwehr auf Grundlage einer im Landkreis gebündelten Bedarfsanmeldung im Oktober 2015 etwa 359 Plätze für das Jahr 2016 angefordert und 177 zugeteilt erhalten. Dies entspräche momentan einer Zuteilungsquote von 49 Prozent. Von den angeforderten Plätzen seien die vorrangigen Laufbahnlehrgänge, die Voraussetzung für die Übernahme von leitenden Funktionen im Feuerwehrwesen sind, mit 127 bewilligten von 182 angeforderten Plätzen mit einer Quote von 70 Prozent bewilligt worden, so der Landtagsabgeordnete.


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