Goslar. Wie der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung berichtet startet nun auch in und um Goslar ein Pilotprojekt zum Fahrdienst "MiA". "MiA" steht für Mitfahren im Alter und soll Senioren mit körperlichen Beeinträchtigungen mehr Mobilität im Alter ermöglichen. Dabei wird ein Roten Kreuz bereitgestellter Kleinbus eingesetzt, um Senioren auf Bestellung direkt vor der Haustür abzuholen.
Zusammen mit dem DRK-Kreisverband will der Landkreis Goslar demnach den Fahrdienst für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen erproben. Gestartet würde das Pilotprojekt am 20. August in der Gemeinde Liebenburg und am 22. August in der Samtgemeinde Lutter. An definierten Tagen, nämlich dienstags in Liebenburg und donnerstags in Lutter, soll „MiA“ - ein behindertengerechter Kleinbus des DRK-Fahrdienstes - Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen haustürnah abholen und zum Einkaufen bringen. Neben dem Fahrer wäre auch eine Begleitperson an Bord sein, die die Mitfahrenden beim Einkauf unterstütze. Zielgruppe seien alle Personen über 60 oder solche, die aufgrund fehlender Nahversorgung und Immobilität Unterstützung bedürfen. Die Finanzierung der sechsmonatigen Probephase übernehme der Landkreis. Die Anmeldung zur Mitfahrt läuft laut des Landkreises über das Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) unter der Rufnummer 05321 311-96-00. Dort müssten dann nicht nur Name, Adresse und Erreichbarkeit angegeben werden, sondern nach Möglichkeit auch das gewünscht Einkaufsziel genannt werden. Die endgültige Route werde dann jeweils vor Fahrtantritt festgelegt.
Mobilität wichtig für Teilhabe
SPD-Kreistagsabgeordnete Petra Emmerich-Kopatsch, die mit der Kreistagsgruppe aus SPD, Grüne und FDP die Idee eines sozialen Fahrdienstes auf den Weg gebracht habe, hofft, dass das Angebot verstärkt angenommen wird. „Mobilität ist ein ganz wichtiger Faktor, um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen beziehungsweise zu erleichtern. Wir sind gespannt, ob der Seniorenbus angenommen wird und ob mittelfristig die Chance besteht, das Angebot auf weitere Gebiete des Landkreises auszuweiten“, erklärt Emmerich-Kopatsch. Ähnlich sieht das auch Erste Kreisrätin Regine Breyther, die neben dem Angebot eines Fahrdienstes auch das Knüpfen sozialer Kontakte in den Focus rückt: „Natürlich steht die unterstützte Fahrt zum Einkaufen im Vordergrund. Unser Ziel ist es aber auch, die Menschen zusammenzubringen und Ihnen die Möglichkeit zu geben, nach dem Einkaufen noch gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Das schafft Kontakte und trägt dazu bei einer Vereinsamung vorzubeugen“, so Regine Breyther. Joachim Probst, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes ergänzt, dass die Pilotphase zunächst zeigen soll, ob „MiA“ überhaupt in Anspruch genommen wird. „Nach der Erprobung gilt es dann zunächst die gewonnenen Erkenntnisse auszuwerten, um zu sehen, ob eine langfristige Etablierung möglich ist“, so Probst.
Keine Konkurrenz zu privaten Fahrdiensten
In diesem Zusammenhang macht Regine Breyther deutlich, dass der Landkreis in keinem Fall in Konkurrenz zu privaten Fahrdiensten oder dem Öffentlichen Personennahverkehr treten will. „Wir haben uns ganz bewusst für die Erprobung des Projektes im Rahmen einer Pilotphase entschieden, denn keinem ist damit geholfen, wenn wir bei einer langfristigen Etablierung an rechtlichen Hürden scheitern. Deshalb nehmen wir uns auch im Anschluss an die Pilotphase die Zeit alles in Ruhe zu analysieren“, erklärt Breyther. Die Pilotphase läuft demnach bis zum 20. Januar 2020. Für die Begleitung der Einkaufsfahrten ist der Landkreis aktuell noch auf der Suche nach Freiwilligen. Diese können sich ganz unverbindlich beim Senioren- und Pflegestützpunkt über die Aufgabe informieren. Hier gelte ebenfalls die Rufnummer 05321 311-96-00. Anmeldungen für die ersten beiden Touren in Liebenburg am 20. August und in der Samtgemeinde Lutter am 22. August, die jeweils in der Zeit von 9 bis 14 Uhr stattfinden sollen,könnten ab sofort vorgenommen werden.
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