LKW-Belastung am Rammelsberg: Stadt ergreift Maßnahmen

"Die Rücksichtslosigkeit gegenüber der Infrastruktur der Stadt und die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Anwohnern ist schon der Hammer", so die Ratsfrau und Anwohnerin Sabine Seifarth.

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Tausende Tonnen Borkenkäfergeschädigtes Holz müssen aus dem Harz abtransportiert werden. Sehr zum Leidwesen der Anwohner der Rammelsberger Straße. (Symbolbild)
Tausende Tonnen Borkenkäfergeschädigtes Holz müssen aus dem Harz abtransportiert werden. Sehr zum Leidwesen der Anwohner der Rammelsberger Straße. (Symbolbild) | Foto: Pixabay

Goslar. Von "massiven Problemen" in der Rammelsberger Straße berichteten im Bauausschuss in der vergangenen Woche nicht nur der Linke Michael Ohse, sondern auch die Grüne Sabine Seifarth, die zudem als Anwohnerin auch Betroffene ist. Etliche Holz-LKW transportierten tonnenweise Fichten aus dem Wald ab, missachteten Tempolimits, zerstörten die Waldwege und parkten die ohnehin beengten Straßenzüge zu. Auf Anfrage von regionalHeute.de erklärt die Stadt nun, auf die Beschwerden reagieren zu wollen.


Nach einer Schätzung von Anwohnerin und Ratsfrau Sabine Seifarth scheppern etwa 30 LKW pro Tag durch die Rammelsberger Straße, um Holz von den Ablagestellen an der Jugendherberge und am Kinderbrunnen abzuholen. Bevorzugt parken würden diese laut Seifarth nicht nur an der beengten Einfahrt zur Bruchchaussee, sondern auch gerne auf den Radwegen: "Ich habe mich mal mit einem angelegt, der da auf dem Radweg geparkt hat, der meinte zu mir: 'wo soll ich denn sonst parken? Etwa auf der Straße?'" Eine Bemerkung, die Mathias Brand, Fachdienstleiter Tiefbau, im Bauausschuss ein Lachen abringt: "Ja, so steht's in der Straßenverkehrsordnung."



"Rücksichtslosigkeit gegenüber Infrastruktur der Stadt"


Im Gespräch mit regionalHeute.de fügt Seifarth hinzu: "Die rasen mit einem Tempo durch den Wald, ob Fußgänger da sind interessiert überhaupt nicht. Auch die 30 km/h im Bereich mit dem Kopfsteinpflaster werden nicht eingehalten." Seifarth weiter: "Leere LKW über Kopfsteinpflaster, sie können sich ja vorstellen, wie laut das ist. Die Rücksichtslosigkeit gegenüber der Infrastruktur der Stadt und die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Anwohnern ist schon der Hammer."



Wie die Stadt Goslar auf Anfrage von regionalHeute.de mitteilt, führe man keine Statistik über die bereits abtransportierten Holzmengen. Es wird jedoch geschätzt, dass bislang etwa 3.000 Festmeter Holz abtransportiert worden sind. "Nach Einschätzung der Stadtforst wird bis ins Frühjahr hinein noch einmal eine ähnliche Holzmenge über die Rammelsberger Straße abfließen", so Stadtsprecherin Venessa Nöhr. Beim Fachdienst Straßenverkehr liege eine Bürgerbeschwerde vor, zusätzlich zu der aus der Ratspolitik. Die Stadt wolle laut Nöhr nun handeln: "Anlässlich der im Ausschuss vorgebrachten Beschwerden wird die Stadtforst die betroffenen Holzkäufer nun jedoch auf die Thematik und die geltenden Verkehrsregeln hinweisen." Der Fachdienst Straßenverkehr werde darüber hinaus in der kommenden Woche ein Seitenradar installieren, um zu erfassen, wie viele Fahrzeuge mit welcher Geschwindigkeit dort unterwegs sind.

Wer kümmert sich um Straßenschäden?


Der schwere LKW-Verkehr geht auch an den Straßen und Waldwegen nicht ohne Spuren vorbei. Der Parkplatz am Herzberger Teich sei laut Seifarth völlig hinüber, die Wege im Wald von LKW-Reifen zerfurcht. "Im Forstausschuss war die Rede davon, dass sowas vom Unternehmer wieder hergerichtet wird. Wie weit das passiert, kann ich nicht sagen", berichtet die Ratsfrau. Die Stadt Goslar antwortet, dass solche Schäden bei herbstlicher Witterung unvermeidbar seien: "Sofern die Schäden trotz der Vielzahl der Holzkäufer einzelnen Unternehmen zugeordnet werden können, werden die Verursacher vermeidbarer Schäden zur Behebung herangezogen." In der Regel würden die Wege und Plätze allerdings durch die Stadtforst wieder hergerichtet, was in Teilen auch schon erfolgt sei. "Die Stadtforst bittet aber um Verständnis, dass das bei Einschlagsarbeiten und Abfuhr über einen längeren Zeitraum nicht immer zeitnah möglich ist", so Stadtsprecherin Nöhr abschließend.


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