Landkreis. Mit Beginn der Sommermonate sind sie wieder vermehrt auf den Straßen unterwegs - die Motorradfahrer. Doch mit den Ausflügen auf dem Zweirad steigt auch die Unfallgefahr. Erst an Vatertag passierte ein schwerer Unfall mit einem Motorrad bei Braunlage (regionalHeute.de berichtete). Die Polizei hat sich die Bekämpfung schwerer Motorrad-Unfälle auf die Fahne geschrieben.
Meldungen über Unfälle wie diesen, häufen sich in den letzten Wochen wieder. Besonders in den Frühjahr- und Sommermonaten in der Harzregion. Allein im vergangenen Jahr passierten auf den Straßen im Landkreis Goslar 127 Unfälle, bei denen Motorradfahrer involviert waren. Ein Biker starb bei einem Unfall im Juli in Braunlage. Um schweren Unfällen vorzubeugen, wird die Polizei im Landkreis Goslar auch in diesem Jahr verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Das gab die Polizei Goslar kürzlich bei der Vorstellung der Verkehrsunfall-Statistik bekannt. Demnach bildet die Geschwindigkeitsüberwachung des Motorradverkehrs im Harz auch in diesem Jahr einen Hauptschwerpunkt bei der Bekämpfung schwerer Verkehrsunfälle. Klassische Präventionsmaßnahmen würden bei Motorradfahrer keine Wirkung mehr zeigen, heißt es von Seiten der Polizei. Deshalb setze man schon seit Jahren auf die gezielte Kontrolle. Der Abwärtstrend der Unfälle mit schweren Folgen würde zeigen, dass diese Maßnahmen der Polizei richtig und wichtig sind.
Mit solchen Unterschutzplanken sollen schwere Verletzungen bei Motorradfahrern vermieden werden. Foto: Anke Donner
Harz besonders gefährlich
Die Topographie des Harzes, die Witterung und die Straßenzustände sorgen für besondere Gefahren. Aufgrund der starken Witterungs- und Streusalzeinflüsse müssen die Fahrbahndecken regelmäßig ausgebessert werden, so dass dort Flickenteppiche mit unterschiedlichen Reibwerten entstehen. Die Rutschgefahr wird hierdurch erhöht, besonders bei Nässe. Auf vielen Straßen ist deshalb schon eine Geschwindigkeitsbegrenzung bei Nässe vorgeschrieben. Zudem ist die Harz-Region ein beliebtes Ausflugsziel für Motorradfahrer - an Sonnigen Tagen ist hier die Gefahr, dass es aufgrund der dann ansteigenden Verkehrsdichte zu Unfällen kommt, besonders hoch. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit wurden deshalb insbesondere in Kurvenbereichen eine Verbesserung durch die Sanierung der gesamten Fahrstreifenbreite erreicht. Die Ausrüstung der Schutzplanken mit Unterfahrschutz in gefährlichen kurvt ist inzwischen weit fortgeschritten. Hierdurch wird die schwere der Verletzungen reduziert.
Der Helm sollte einem verunfallten Motorradfahrer immer abgenommen werden. Foto: Anke Donner
Helm immer abnehmen
Bei Unfällen sind laut der Unfallforschung Greifswald vor allem die unteren Extremitäten und der Kopf des Motorradfahrers betroffen. Grund dafür sei die Position des Fahrers. Bei einem Aufprall schlägt der Motorradfahrer meist mit dem Kopf zuerst in ein Auto ein, was schwerste Kopfverletzungen zur Folge hat. Hier sollen die Unterschutzplanken schützen. Die Regel, die vor einigen Jahren einmal galt, den Helm auf keinen Fall abzunehmen, ist überholt. Dazu sagt Ronny Thiele, Leiter Rettungsdienst Goslar: „Bei einem schwer verletzten Motorradfahrer immer den Helm abnehmen. Die Gefahr, dass das Unfallopfer an seinem Erbrochenen erstickt ist sehr groß. Natürlich muss das so vorsichtig wie nur möglich geschehen. Besser noch, man macht das zu zweit. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass der Kopf des Unfallopfer so wenig wie möglich bewegt und anschließend so gelagert wird, dass er nicht wegkippen kann“, rät Thiele.
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