Motorräder: Die Gefahr sitzt auf dem Sozius

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Immer wieder kommt es im Harz zu schweren Motorradunfällen. So auch am vergangenen Wochenende bei Bad Harzburg. Symbolfoto: Robert Braumann
Immer wieder kommt es im Harz zu schweren Motorradunfällen. So auch am vergangenen Wochenende bei Bad Harzburg. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Bad Harzburg. Wieder wurde am Wochenende ein Motorradfahrer bei einem Unfall im Harz schwer verletzt. Ein 23-jähriger Mann aus Bad Harzburg fuhr frontal in die Seite eines Autos, das ihm die Vorfahrt nahm.

Meldungen über Unfälle wie diesen, häufen sich in den letzten Wochen. Besonders in den Sommermonaten in der Harzregion. Um schweren Unfällen vorzubeugen, führt die Polizei im Landkreis Goslar verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durch. „Nicht immer, aber sehr häufig, haben die Motorradfahrer nicht einmal Schuld, sondern werden einfach von den Autofahrern übersehen“, weiß Polizei-Sprecherin Elena Lindert. Was nicht heißen soll, dass die Zweiradfahrer immer unschuldig sind. Oft würden diese auch zu überhöhten Geschwindigkeiten neigen und so Unfälle verursachen.

Der junge Mann aus Bad Harzburg hatte laut der Polizei Goslar keine Schuld am Unfall. Ihm wurde die Vorfahrt genommen. Ein 73-jähriger Autofahrer aus Wolfenbüttel hatte den Motorradfahrer beim Verlassen eines Parkplatzes an der Bundesstraße 4 übersehen. Der vorfahrtsberechtigte Motorradfahrer fuhr frontal in die Seite des Fahrzeugs und erlitt schwere Verletzungen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Hildesheim gebracht. „Wir haben keine Informationen darüber, wie es dem Motorradfahrer geht. Wir hoffen jedoch das Beste für den jungen Mann“, so Elena Lindert.

Jeder sechste Verkehrstote ist ein Motorradfahrer


Eine Statistik des Deutschen Automobil-Clubs ADAC zeigte kürzlich, dass im Jahr 2014 rund 17 Prozent der auf Deutschlands Straßen tödlich verunglückten Menschen, Motorradfahrer waren. Das heißt, jeder sechste Verkehrstote war auf einem Motorrad unterwegs. Etwa 14 Prozent wurden bei Unfällen schwer verletzt. Die Hauptunfallursache ist laut ADAC nicht angepasste Geschwindigkeit. Der Automobil-Club hat zudem ermittelt, dass die Gefahr, in einen Unfall verwickelt zu sein, bei Motorradfahrern viermal höher ist, als bei Autofahrern. Die Unfälle gehen meist mit schwersten bis tödlichen Verletzungen einher, weil den Motorrädern die sogenannte Knautschzone fast gänzlich fehlt.

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Der Helm sollte einem verunfallten Motorradfahrer immer abgenommen werden. Foto: Anke Donner


Helm immer abnehmen


Bei Unfällen sind laut der Unfallforschung Greifswald vor allem die unteren Extremitäten und der Kopf des Motorradfahrers betroffen. Grund dafür sei die Position des Fahrers. Bei einem Aufprall schlägt der Motorradfahrer meist mit dem Kopf zuerst in ein Auto ein, was schwerste Kopfverletzungen zur Folge hat.

Die Regel, die vor einigen Jahren einmal galt, den Helm auf keinen Fall abzunehmen, ist überholt. Dazu sagt Ronny Thiele, Leiter Rettungsdienst Goslar: „Bei einem schwer verletzten Motorradfahrer immer den Helm abnehmen. Die Gefahr, dass das Unfallopfer an seinem Erbrochenen erstickt ist sehr groß. Natürlich muss das so vorsichtig wie nur möglich geschehen. Besser noch, man macht das zu zweit. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass der Kopf des Unfallopfer so wenig wie möglich bewegt und anschließend so gelagert wird, dass er nicht wegkippen kann“, rät Thiele.


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