Nach Kostenexplosion: Sanierung des Werner-von-Siemens-Gymnasiums geht weiter

Der Kreistag stimmte der überplanmäßigen Auszahlung der Mehrkosten in Höhe von sechs Millionen Euro zu.

Die Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Bad Harzburg können weitergehen. Der Kreistag hat der überplanmäßigen Auszahlung mit Blick auf die erhöhten Baukosten zugestimmt.
Die Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Bad Harzburg können weitergehen. Der Kreistag hat der überplanmäßigen Auszahlung mit Blick auf die erhöhten Baukosten zugestimmt. | Foto: Landkreis Goslar

Bad Harzburg. Die Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten am Bad Harzburger Werner-von-Siemens-Gymnasium können weitergehen. Der Kreistag hat der überplanmäßigen Auszahlung und damit den um sechs Millionen Euro erhöhten Baukosten in seiner Sitzung am Montag einstimmig zugestimmt. Da berichtet der Landkreis am heutigen Montag.



Dem Votum sei eine mehr als halbstündige Debatte vorausgegangen, in der die Kreistagsfraktionen ihren Blick auf die Kostenentwicklung erläuterten und die Verwaltung zur weiteren Aufklärung aufforderten. Letzteres sei unter anderem den Christdemokraten wichtig, die in der vorangegangenen Woche Akteneinsicht beantragten und mit Blick auf Personalengpässe laut über die Implementierung einer Art Personalcontrolling nachdachten.

Landrat weist Kritik ab


Eröffnet wurde die Debatte von Landrat Dr. Alexander Saipa, der nicht nur seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Gebäudemanagement gute Arbeit attestierte, sondern sich auch gegen allgemeine Kritik stellte. Dabei zielte der Chef der Goslarer Kreisverwaltung unter anderem auf die jüngste Berichterstattung über das Schulzentrum „Goldene Aue“ ab. Saipa erinnerte an die Euphorie, die zur Eröffnung der neuen Schule im vergangenen Jahr herrschte, nun aber offenbar einiger Ernüchterung gewichen ist.


Der Landrat habe in diesem Zusammenhang deutlich gemacht, dass es im ureigenen Interesse des Landkreises liege, Mängel abzustellen und Verbesserungen aktiv anzugehen. Für das Verhalten mancher Schülerinnen und Schüler, die Einrichtung und Gebäude mitunter mutwillig beschädigen, würde der Landkreis indes keine Verantwortung übernehmen. „An dieser Stelle seien andere Akteure zum Handeln aufgerufen“, so der Landrat.

Einige Inventionen verschieben


Saipa bekräftige überdies, dass der Landkreis keinesfalls die anderen Schulen aus dem Fokus verlieren werde, einige der geplanten Investitionen müssten aufgrund der Haushaltslage jedoch zeitlich verschoben werden. In diesem Kontext erinnerte der Landrat ferner an die erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre. Rund 200 Millionen Euro hat der Landkreis in die Sanierung und Modernisierung seiner schulischen Liegenschaften gesteckt. Eine Tatsache, die auch von den politischen Fraktionen bestätigt wurde.

Mit dem Antrag der CDU-Fraktion, die sich dafür aussprechen bei künftigen Vergabeverfahren auf das Totalunternehmer-Modell zu verzichten, das beim Neubau des Schulzentrums „Goldene Aue“ zur Anwendung kam, wird sich der Schulausschuss in seiner Sitzung am 12. März befassen. Landrat Dr. Saipa streifte dieses Thema in seinen Ausführungen und merkte bereits an, dass er es für unglücklich hält, sich einer derartigen Variante grundsätzlich zu berauben.

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