Nach Plantagen-Razzia: Riesige Mengen - "Größer als gedacht"

Längster Einsatz seit Jahrzehnten: Es war ein Kraftakt für die Polizei. Zur Unterstützung musste sogar das Technische Hilfswerk anrücken.

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Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun beim Ausheben der Plantage.
Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun beim Ausheben der Plantage. | Foto: Polizei

Goslar. Nach viertägiger Einsatzdauer werden die kriminalpolizeilichen Ermittlungen auf einem Betriebsgelände in Liebenburg-Posthof am heutigen Freitag mit einem "schweißtreibenden Finale" ihren Abschluss finden. Dies verkündete die Polizei in einer Pressemitteilung. Am Dienstag war dort eine Indoor-Marihuana-Plantage ausgehoben worden. Im weiteren Verlauf konnten insgesamt zehn Personen festgenommen werden (mehr dazu).



Dank eines reibungslosen Ablaufs des im Vorfeld geplanten und mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig abgestimmten Einsatzes des Zentralen Kriminaldienstes aus Goslar sei es mit viel Personalaufwand und nicht zuletzt dank externer Unterstützung möglich gewesen, den riesigen Ermittlungskomplex in dem geplanten Zeitrahmen zu halten.

Akribische Beweissicherung


Nach dem Ermittlungserfolg zu Beginn, standen die vergangen Tage für die Einsatzkräfte unter dem Zeichen einer akribischen Beweissicherung unter teilweise extremer körperlicher Belastung. Neben der Gewährleistung einer gerichtsfesten Dokumentation mussten auch das zur Straftat benutzte technische und logistische Equipment abgebaut, ausgeräumt und der Vernichtung zugeführt werden. Das Gelände musste zudem rund um die Uhr durch Spezialkräfte aus Goslar bewacht werden.

Unglaubliche Mengen an Blumenerde, Pflanzen und Müll beförderte die Polizei aus der Indoor-Plantage.
Unglaubliche Mengen an Blumenerde, Pflanzen und Müll beförderte die Polizei aus der Indoor-Plantage. Foto: Polizei



Größe als gedacht


Die im Vorfeld nicht bestimmbare und die Erwartungen letztlich übertreffende Größe der Plantage machte es dabei gegen Ende erforderlich, das Technische Hilfswerk, Ortsgruppen Goslar und Clausthal-Zellerfeld zur Unterstützung anzufordern, die am heutigen Freitag unbürokratisch erfolgte.

Das THW kam zur Unterstützung.
Das THW kam zur Unterstützung. Foto: Polizei



Dank dieser insgesamt 26-köpfigen Einheit und ihres Fuhrparks sei es möglich gewesen, am Freitag noch unter anderem rund 70 Tonnen Blumenerde abzutransportieren. Diese war in den 4.684 Blumenkübeln verteilt, von denen jeder ein Gewicht von circa 15 Kilogramm hatte.

Reiche Ernte


Nach der Ernte der 4.684 "ausgewachsenen Pflanzen" und rund 2.000 Setzlinge hatten die Ermittler und unterstützende Polizeikräfte zuvor bereits zwei 34 Kubikmeter Container mit Elektroschrott und einen 34 Kubikmeter Container mit Restmüll gefüllt und der Vernichtung zugeführt. Insgesamt lag allein die Anzahl der Entsorgungsfahrten im zweistelligen Bereich.

Die Bilder stellte die Polizei zur Verfügung. Sie sollen die Dimension dieses Einsatzes veranschaulichen, bei dem es sich um den längsten Einsatz der Polizeiinspektion Goslar seit Jahrzehnten gehandelt habe.


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