Neonazi-Frauen: Mutterstolz und Baseballschläger


Symbolfoto: pixabay; Alexander Panknin
Symbolfoto: pixabay; Alexander Panknin | Foto: pixabay; Alexander Panknin

Goslar. Welche Rollen nehmen Frauen in der rechten Szene ein? Sind sie tatsächlich nur das „Heimchen am Herd“ oder ernstzunehmende radikale Aktivistinnen? Diesen und weiteren Fragen spürt am Dienstag, 29. Mai 2018, Constanze Kaupert, freie Referentin für politische Bildung aus Dresden, in ihrem Vortrag im Kreishaus Goslar nach.


Die Veranstaltung ist eingebettet in die „Bunten Wochen“, mit denen seit Anfang des Monats in und um Goslar Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gesetzt werden. Organisiert wird der Vortragsabend von Theresia Menzel-Meer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Goslar.

Frauen in der Neonazi-Szene, so die Überzeugung der Rechtsextremen, dienen dem Erhalt der Volksgemeinschaft, sind für die Reproduktion und die Erziehung der Kinder zuständig. Feminismus und der demokratische Gedanke der Gleichberechtigung sind eher verpönt. Aber auch die „Identitäre Bewegung“ hat verstanden: „Sex sells!“.
Gutaussehende Frauen als eine Art „Werbefigur“ sollen nicht nur der Gewinnung neuer Anhänger dienen, sondern sie transportieren auch das Frauenbild der neuen Nazis: „Der Mann muss stark sein und die Frau ist für die Liebe, das Schöne, das Gute zuständig.“

In diesem Zusammenhang bedienen sich die Rechtsextremen seit einigen Jahren auch ganz gezielt der erfolgreichen Strategie der kulturellen Subversion. Sie versuchen sich – vor allem auch mit Hilfe ihrer weiblichen Vertreterinnen – einen zivilgesellschaftlichen Anstrich zu geben, indem sie gegen Hartz IV demonstrieren, sich in Elterninitiativen engagieren oder Hausaufgabenhilfe anbieten. Gerade in strukturschwachen Regionen gelingt es ihnen damit Ressentiments abzubauen.

Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr im großen Sitzungssaal des Kreishauses. Der Eintritt ist frei.


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