Neue Bakterienart zur Gewinnung von Kobalt am Rammelsberg entdeckt

Kobalt ist ein wertvoller Rohstoff, der zurzeit eine steigende Nachfrage bei der Batterieproduktion für die Elektromobilität erfährt.

Der Rammelsberg bei Goslar. Archivbild
Der Rammelsberg bei Goslar. Archivbild | Foto: Anke Donner

Goslar. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) haben im Bergeteich am Rammelsberg eine neue Bakterienart entdeckt. Ihr Name: „Sulfobacillus harzensis“. Wie die BGR in einer Pressemitteilung berichtet, kann mit diesem Bakterium Kobalt gewonnen werden.


Die Entdeckung gelang bei Untersuchungen von Aufbereitungsrückständen aus dem ehemaligen Bergbau am Rammelsberg. Die Proben aus dem Bergeteich hatte das Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal zur Verfügung gestellt. Im Labor der BGR in Hannover konnte das neue Bakterium isoliert und beschrieben werden. Bakterien der Gattung Sulfobacillus gehören zu den acidophilen Mikroorganismen. Sie benötigen für ihr Wachstum eine säurehaltige Umgebung mit einem niedrigem pH-Wert. Solche „Säure liebenden“ Bakterien werden bei der biologischen Laugung zur Metallgewinnung aus Erzen oder Reststoffen eingesetzt.

Batterieproduktion für die Elektromobilität


Im Geomikrobiologielabor der BGR in Hannover erwies sich das neu entdeckte Bakterium aus dem Harzer Bergeteich als ebenso erfolgreich. Mit Hilfe der Proben von „Sulfobacillus harzensis“ konnten in den Bioreaktoren für Biolaugungsversuche 91 Prozent des darin enthaltenen Kobalts extrahiert werden. Kobalt ist ein wirtschaftskritischer Rohstoff, der zurzeit eine steigende Nachfrage bei der Batterieproduktion für die Elektromobilität erfährt.

„Die gegenwärtigen Untersuchungen der BGR zeigen, dass Biolaugung eine geeignete Technologie zur Extraktion von Wertmetallen aus Bergbaurückständen ist“, erklärt BGR-Geomikrobiologe Prof. Dr. Axel Schippers. Dies hatten vor der Entdeckung im Harz bereits Experimente der BGR mit Hilfe von Proben aus Chile, Peru, Kuba und Südafrika gezeigt.


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