Goslar. Die Bilanz der Novavax-Aktionstage im Landkreis Goslar fällt ausgesprochen ernüchternd aus. Wie die Kreisverwaltung am Mittwoch mitteilte, wurden an den insgesamt elf organisierten Terminen lediglich 179 Impfungen mit dem Proteinimpfstoff verabreicht. 241 Bürgerinnen und Bürger hatten sich vorab einen Termin über das Buchungssystem des Landes Niedersachsen gesichert. Dem Landkreis wurden 700 Impfstoffdosen geliefert.
Goslars Landrat Dr. Alexander Saipa will die Novavax-Aktionstage nicht als Flop bezeichnen, macht jedoch deutlich, dass die Erwartungen deutlich höher waren: „Die Zulassung des Proteinimpfstoffes wurde durchaus als ein wichtiges Signal in Richtung der Menschen gewertet, die den neuen mRNA-Impfstoffen skeptisch gegenüber eingestellt sind. Die Aktionstage zeigen nun jedoch, dass wir es hier eben nicht mit einer Skepsis gegenüber der neuen Vakzine zu tun haben, sondern offenbar mit einer generellen Ablehnung. Ich finde das sehr schade zumal hier auch ein großer organisatorischer Aufwand geleistet wurde.“
Wie die Koordinierungsstelle für die mobilen Impfteams des Landkreises Goslar mitteilt, lässt sich über die Differenz zwischen vereinbarten Terminen und der tatsächlichen Wahrnehmung nur spekulieren. In Gesprächen mit den mobilen Impfteams stellte sich unter anderem heraus, dass sich einige Personen über die Hotline des Landes lediglich einen Impftermin sichern wollten, unabhängig vom Impfstoff.
Landrat Dr. Saipa verwundert dieses Verhalten: „Seit Wochen sind unsere mobilen Impfteams im Dauereinsatz. Die Inanspruchnahme hielt sich bekanntermaßen in Grenzen, so dass eigentlich nie irgendeine Not bestand und Wartezeiten definitiv nicht die Regel bildeten.“
Landrat appelliert
Ferner weist Landrat Saipa daraufhin, dass die Pandemie noch nicht überstanden ist. „Es ist vollkommen verständlich, dass seit dem russischen Angriff auf die Ukraine andere Themen die politische Agenda dominieren. Doch die Pandemie ist noch nicht überstanden. Aktuell haben wir es wieder mit steigenden Infektionszahlen zu tun. Und an der Tatsache, dass Impfungen schützen, hat sich nichts geändert“, sagt der Landrat.
In der kommenden Woche werden die mobilen Impfteams dennoch wieder unterwegs sein, wenn auch in etwas abgespeckter Form. Insgesamt stehen drei Termine auf dem Programm (vgl. Impftermine im Überblick).
Auch an den Impfungen für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren will der Landkreis Goslar zunächst festhalten. Zwar ging auch hier in den vergangenen Wochen die Nachfrage zurück, dies mag aber unter anderem aber auch damit zusammenhängen, dass sich viele Kinder in Schule und Kindergarten mit dem Virus infizierten und bereits vereinbarte Termine nicht mehr wahrnehmen konnten. Bis zu den Osterferien sollen noch zwei Kinderimpfaktionen veranstaltet werden. Nach den Ferien wird es zunächst bis einschließlich Juni jeweils am 1. Samstag im Monat ein entsprechendes Angebot geben.
Informationen zur Schutzimpfung in ukrainischer Sprache
Der schreckliche Krieg Russlands gegen die Ukraine, der eine Massenflucht ausgelöst hat, hält auch Einzug in die fortwährende Corona-Pandemie. So stellt das Land Niedersachen auf der Internetseite www.impfen-schuetzen-testen.de ab sofort Informationen zur Covid-19-Impfung auch in ukrainischer Sprache zur Verfügung.
Die aktuellen Impftermine im Überblick:
• 15. März von 16 bis 18 Uhr: Impfaktion im Dorfgemeinschaftshaus Hahausen (Am Platz in 38729 Langelsheim / OT Lutter-Hahausen)
• 17. März von 16 bis 18 Uhr: Impfaktion im Dorfgemeinschaftshaus Heißum (Gänsekamp in 38704 Liebenburg / OT Heißum)
• 18 März von 16 bis 18 Uhr: Impfaktion im Rhüdener „Haus der Vereine“ (An der Schule 3 in 38723 Seesen / OT Rhüden)
Impfaktionen für Kinder im Alter zwischen fünf bis elf Jahren:
•19. März von 10 bis 15 Uhr : Impfaktion für Kinder im Goslarer Kreishaus (Klubgartenstraße 6 in 38640 Goslar) – Terminvereinbarung unter www.landkreis-goslar.de/anmeldung-kinderimpfen
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