Roboter-Operationen: Asklepios-Klinik hat neues OP-System

Wer sich dafür interessiert, kann den Roboter am 7. und 8. September selbst an einer Simulations-Puppe ausprobieren.

Tung Yu Tsui, Chefarzt der Klinik fürAllgemein-Viszeral- und Thoraxchirurgie, mit Johannes Erbes,Leitender Oberarzt, und dem "da Vinci"-Roboter.
Tung Yu Tsui, Chefarzt der Klinik fürAllgemein-Viszeral- und Thoraxchirurgie, mit Johannes Erbes,Leitender Oberarzt, und dem "da Vinci"-Roboter. | Foto: Asklepios

Goslar. Die Asklepios Harzklinik Goslar wird künftig für Behandlungen auch auf das Operationssystem "da Vinci" zurückgreifen. Mithilfe des Roboters seien besonders schonende, "minimal invasive" Operationen nur mit kleinem Bauchschnitt möglich, teilte die Klinik mit. Am 7. September (9 bis 16 Uhr) und am 8. September (9 bis 18 Uhr) sind Informationsveranstaltungen zu dem System geplant. Wer sich dafür interessiert, kann an diesen Tagen mit dem "da Vinci"-Roboter selbst an einer Simulations-Puppe "operieren" - in einem Zelt auf dem Parkplatz der Klinik, unweit vom Haupteingang, Kösliner Straße 12. Tung Yu Tsui, Chefarzt der Klinik für Allgemein-Viszeral- und Thoraxchirurgie, wird das System zusammen mit seinem Team der Öffentlichkeit präsentieren.


Laut Klinik ist die OP-Technik des "da Vinci"-Systems beispielsweise für Gallenblasen-Operationen, aber auch für Patienten mit Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes attraktiv. Sie soll auch bei hochkomplizierten Eingriffen wie der Speiseröhren-, Magen- und Darmkrebsoperation eingesetzt werden. Die Operateure könnten noch präziser operieren, für die Patienten sei der Eingriff noch schonender, Nerven und Gefäße würden besser geschützt, große Narben vermieden, sagte Johannes Erbes, Leitender Oberarzt in der Klinik für Allgemein-Viszeral- und Thoraxchirurgie. Die Patienten könnten sich schneller erholen und in der Regel deutlich früher als sonst nach Hause entlassen werden. Es gebe zudem weniger Wundheilungsstörungen.

Das System ermöglicht Operationen auf engstem Raum


Wegen der Beweglichkeit der vier Arme in mehrere Richtungen wird das System vor allem in Körperregionen eingesetzt, die konventionell weniger gut erreicht werden können, auf engstem Raum. Die Chirurgen führen hierbei die Eingriffe "laparoskopisch", als sogenannte "Schlüsselloch- Operationen" durch. Ein großer Bauchschnitt ist hierbei nicht mehr notwendig. Stattdessen erfolgt der Eingriff über mehrere kleinere Öffnungen in der Bauchdecke. Über diese führen Ärzte die Operationsinstrumente und eine Kamera ein, bei den "da Vinci"-Armen funktioniert das genauso. Das Prinzip: Alle Arme werden von dem Chirurgen gesteuert, der an einer Konsole sitzt und den Operationsbereich bis zu 10-fach beziehungsweise 40-fach vergrößert und in 3D sieht. Dabei überwacht das 3D- Videosystem die Bewegungen. Das System überträgt alle Handbewegungen in kleinere, präzisere Bewegungen an die "da Vinci"-Instrumente im Körper des Patienten. Der Wert des "da Vinci"-Systems liegt laut Klinik bei 1,8 Millionen Euro. Er sei aus Eigenmitteln finanziert worden. Die ersten Operationen mit "da Vinci" seien bereits erfolgreich in der Harzklinik Goslar vorgenommen worden, hieß es.


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