Sturmtief "Sabine": Todesopfer im Luchsgehege - drei weitere Tiere entlaufen

Das Zuhause von fünf Luchsen wurden durch umgestürzte Bäume zerstört. Für die Suche nach den entlaufenen Tieren sei man auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

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Der 15-jährige Luchs Tamino fiel einem umstürzenden Baum zum Opfer (Symbolbild)
Der 15-jährige Luchs Tamino fiel einem umstürzenden Baum zum Opfer (Symbolbild) | Foto: Pixabay

Bad Harzburg. Traurige Nachrichten aus dem Luchsgehege an den Rabenklippen. Obgleich die Schäden durch Sturmtief "Sabine" sich insgesamt in Grenzen hielten, schlugen die orkanartigen Böen am Gehege des Luchsprojektes Harz mit aller Macht zu. Drei umgestürzte Buchen zerstörten die Umzäunungen beider Gehegeteile, in dem insgesamt fünf Tiere lebten. Ein Luchs kam dabei ums Leben. Drei weitere sind entlaufen. Man sei nun auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.


Bei dem Opfer handele es sich um den 15-jährigen Tamino. Die Suche nach den drei entlaufenen Tieren habe bereits den gesamten Dienstag in Anspruch genommen. "Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen", beschreibt der Luchsbeauftragte des Nationalparks, Ole Anders, die Situation. "Sie sind eine gewisse Weile überlebensfähig. Ob sie jedoch in der Lage sind, sich selbst Nahrung zu jagen ist unklar." Etwa zwei Wochen könnten die Tiere ohne Beute überstehen.

Angst vor Kämpfen mit wilden Luchsen



Eine große Gefahr für die entlaufenen Luchse stelle die aktuelle Paarungszeit dar: "Es kann gut sein, dass die drei in Rivalenkämpfe mit wildlebenden Luchsen geraten. Das kann gefährlich werden", betont Anders.

Anders als die Freigänger unter den Stubentigern kämen die Luchse nicht einfach nach Hause, sobald sie hungrig werden. Anders beruft sich bei dieser Einschätzung auf einen Fall aus der Vergangenheit. Ein Unbekannter hatte damals den Zaun des Luchsgeheges aufgeschnitten und mehrere Tiere freigelassen. Um die 14 Tage habe es damals gedauert, bis alle Luchse unter Zuhilfenahme von Hinweisen aus der Bevölkerung wieder eingefangen waren.

Sichtungen sollten sofort gemeldet werden



"Die Erfahrungswerte zeigen, dass wir auf Hinweise von Wanderern angewiesen sind."

- Ole Anders (Projektkoordination Luchsprojekt Harz)



Ole Anders bittet darum, Sichtungen von Luchsen sofort dem Luchsprojekt Harz zu melden. Dies erleichtere die Suche und steigere die Überlebenschancen der Tiere. Die Kontaktdaten finden sich auf der Website. Ist die Nummer nicht zur Hand, können Sichtungen hilfsweise auch an den zuständigen Revierförster oder an die Notrufnummer 112 gemeldet werden.

Gehege bis auf Weiteres gesperrt



Aufgrund der aktuellen Ereignisse bleibe das Luchsgehege auf unbestimmte Zeit gesperrt, auch die öffentlichen Fütterungen entfallen. Das Waldgasthaus Rabenklippe bleibt ebenfalls geschlossen.


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