Telenotfallmedizin: Goslar bildet Rettungsdienste aus

Dozenten von niedersächsischen Rettungsschulen erfahren in einer Fortbildung, wie sie angehende Notfallsanitäter auf den Einsatz der telemedizinischen Unterstützung vorbereiten.

Bei den praktischen Übungen mit simulierten Notfällen machen sich die Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen Rettungsschulen mit der in Goslar etablierten Technik vertraut.
Bei den praktischen Übungen mit simulierten Notfällen machen sich die Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen Rettungsschulen mit der in Goslar etablierten Technik vertraut. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Bei der telenotfallmedizinischen Versorgung in Niedersachsen setzt der Landkreis Goslar nicht nur Maßstäbe in der Praxis, sondern mittlerweile ebenso in der Lehre: Bereits mehrfach hat das Notfallmedizinische Ausbildungszentrum (NAZ) des Eigenbetriebes KreisWirtschaftsbetriebe Goslar Fortbildungen für Mitarbeiter anderer Rettungsdienste durchgeführt, bei denen diese sich mit dem im Kreisgebiet etablierten Verfahren der Telenotfallmedizin vertraut gemacht haben. Dies teilt der Landkreis mit.



Auch in dieser Woche wurde in der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Goslar wieder ein solcher Kurs abgehalten, das Besondere dabei: Erstmals handelte es sich um einen Instruktorenlehrgang. Die Teilnehmer waren ausschließlich Dozenten sowie Leitungen von Rettungsschulen, die das Fachwissen des Goslarer Rettungsdienstes in die Ausbildung ihrer eigenen Notfallsanitäter miteinfließen lassen werden.

Vertreten waren dabei mit der DRK-Rettungsschule Niedersachsen mit Sitz in Goslar, der Johanniter-Akademie in Hannover, dem DRK Bildungszentrums in Oldenburg, dem Malteser Schulungszentrum Nellinghof und den Rettungsschulen der Berufsfeuerwehr Göttingen sowie des Städtischen Klinikums Braunschweig Ausbildungszentren aus weiten Teilen Niedersachsen.

Theorie und Praxis


Auf dem Lehrplan der zweitägigen Fortbildung stand eine Mischung aus Theorie und Praxis: Neben Unterrichtseinheiten, in denen unter anderem rechtliche Grundlagen vermittelt wurden und die Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Goslarer Telenotärzten bei der Arbeit über die Schulter blickten, erprobten sie auch anhand von diversen Fallbeispielen und simulierten Notfällen den realen Einsatz der Technik und die Kommunikation mit den Telenotärzten, die aus der Ferne unterstützen.

Das Land Niedersachsen plant, schrittweise ein landesweit vernetztes System für die Telenotfallmedizinische Versorgung auszurollen. Dabei soll die im Landkreis Goslar genutzte und bewährte Technik mit einem Smartphone als Kommunikationsmittel zum Einsatz kommen. Erst im August war die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, in der Goslarer Rettungsleitstelle zu Gast, um sich selbst einen Eindruck von dem Pilotprojekt zu machen.

In den Rettungsalltag integrieren


Die Fortbildung in Goslar bereitet die niedersächsischen Rettungsschulen auf diese Entwicklung vor, gleichzeitig setzen das NAZ und die erfahrenen Telenotärzte des Landkreises Goslar auf diesem Weg die Standards für die landesweite Ausbildung im Rettungsdienst. So lernen bereits angehende Notfallsanitäter, wie die Unterstützung durch den Telenotarzt in den rettungsdienstlichen Arbeitsalltag integriert wird und welche Chancen sich dadurch für die notfallmedizinische Versorgung bieten.

Da sich die Telenotfallmedizin beim Rettungsdienst im Goslarer Kreisgebiet längst etabliert hat, gibt es für die Auszubildenden des hiesigen NAZ bereits jetzt praktische Berührungspunkte mit dem Verfahren – ab dem kommenden Ausbildungsjahr wird die Vermittlung dieser Kenntnisse auch formell als fester Bestandteil im Lehrplan verankert.


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