"Was der Regionalverband geliefert hat ist grauenhaft schlecht" - Grüne diskutieren mit Bürgern über ÖPNV

Im Fokus standen der Radverkehr und der ÖPNV in Goslar und Bad Harzburg. Die Grünen sehen großen Nachholbedarf.

Auch Bürgerinnen und Bürger konnten an der Veranstaltung teilnehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nur unter Vorkehrungen.
Auch Bürgerinnen und Bürger konnten an der Veranstaltung teilnehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nur unter Vorkehrungen. | Foto: Die Grünen

Goslar. Auf seiner Sommertour besuchte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Niedersächsischen Landtag Detlev Schulz Hendel Goslar und Bad Harzburg, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Bei den Veranstaltungen diskutierten interessierte Bürgerinnen und Bürger mit dem Abgeordneten über die Probleme in der Region. Der Sprecher des Kreisverbands der Grünen Mathias Schlawitz erklärt: "Es war sehr ernüchternd für ihn, zu hören, wie viel hier noch verbessert werden muss." Die Goslarer Grünen veröffentlichten hierzu eine Pressemitteilung.


"Immer mehr Verkehrsteilnehmer steigen gerade für kurze Strecken auf das Fahrrad um", berichtet Schlawitz. "Zur Verbesserung der Luftqualität ist das auch sehr sinnvoll", erläutert Ratsherr Holger Plaschke. "Leider merkt man das beim Ausbau des Radwegenetzes noch nicht", ergänzt Schlawitz. Den Beiden ist bewusst, dass es in einer Stadt wie Goslar nicht leicht umzusetzen ist. "Allerdings fehlt es auch bei einigen am Willen", so Plaschke. In Bad Harzburg setzten sie sich mit dem ÖPNV auseinander. Bürgermeister Ralf Abrahms verdeutlicht: "Das war grauenhaft schlecht, was der Regionalverband da geliefert hat. Vorher waren wir einigermaßen zufrieden, aber jetzt ist es eine Zumutung: In der Kritik stehen die Fahrpläne, die eingesetzten Busse, die nicht barrierefrei benutzt werden können, das Marketing, die Tarifänderungen und die Bushaltestellen."

Situation im Harz wurde nicht berücksichtigt


Schlawitz bemängelt, dass das Planungsbüro aus Stade die Situation im Harz überhaupt nicht berücksichtigt hat. "Die Konzepte sind für Großstädte gedacht, aber für den ländlichen Raum völlig ungeeignet", ergänzt Kreistagsmitglied Stefan Scheele. Aber nicht nur der ÖPNV frustriert die Politiker. Als Tourismusregion benötigt der Landkreis dringend die Elektrifizierung der Bahnstrecke. "In Hannover wollen sie Südniedersachsen fördern, weil man erkennt, dass es ungleiche Lebensverhältnisse gibt. Aber beim ÖPNV und den Fernverbindungen der Züge haben sie uns einfach abgehängt", erklärt Schlawitz.


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