Großer Auftritt beim Fest der Begegnung in Baddeckenstedt


Christian Wolf begleitet seinen Chor Moderne trifft Tradition mit der Gitarre. Foto: DRK
Christian Wolf begleitet seinen Chor Moderne trifft Tradition mit der Gitarre. Foto: DRK

Baddeckenstedt. Die Flüchtlingshilfe des DRK Wolfenbüttel lädt am 17. September zum Fest der Begegnung nach Baddeckenstedt ein. Zum Programm gehört etwa der Auftritt des Chores "Tradition trifft Moderne", bei dem inzwischen sieben Syrer mitsingen.


Auf Deutsch zu singen, falle ihr leichter als die für sie neue Sprache zu sprechen, sagt Eva Chikh in sehr gutem Deutsch. „Die Texte der Lieder lerne ich auswendig und muss nicht über die Grammatik nachdenken.“ Die 38-jährige Architektin ist eine von sieben Syrern, die seit drei Monaten Teil des gemischten Chors Moderne trifft Tradition in Groß Elbe (Samtgemeinde Baddeckenstedt) sind.

„Sie bereichern uns extrem“, findet Chorleiter Christian Wolf, der von den freundlichen Charaktern begeistert ist. „Und sie haben Spaß am Singen.“ Fünf Geflüchtete sind Frauen, zwei Männer. Insgesamt besteht der Chor aus gut zwei Dutzend Mitgliedern. Der nächste große Auftritt der Gruppe ist beim Fest der Begegnung, einer Veranstaltung der Flüchtlings- und Migrationshilfe des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel, am 17. September in der Schule im Innerstetal in Baddeckenstedt.

„Applaus, Applaus" und „Barbara Ann"


Die sieben neuen Chormitglieder wohnen übrigens im benachbarten Salzgitter, ihre Kollegen nehmen sie zu den Proben und Auftritten – zuletzt beim Straßenmusik-Festival Buskers in Braunschweig – mit. In Braunschweig machte die Truppe eine ganze Stunde lang Stimmung. Dabei waren Musikstücke wie „Barbara Ann“ von den Beach Boys und „Applaus, Applaus“ von Sportfreunde Stiller. Das Repertoire von Moderne trifft Tradition ist vielseitig. Es enthält viele deutsche und englische Stücke, aber auch italienische, spanische und russische.

Seit fast drei Jahren in Deutschland


Syrische Lieder singt der zwölf Jahre alte Chor noch nicht. Zu den insgesamt sieben Tenorstimmen gehört auch die von Joseph Bissmarji. Nur weil er die Salzgitteranerin Barbara von Zitzewitz gefragt hatte, wie er Kontakt zu Deutschen bekommen könne, sind die sieben Geflüchteten nun Chormitglieder. Denn Barbara von Zitzewitz antwortete dem 52-jährigen Zahnarzt, dass sich viele Deutsche in Vereinen organisieren – und nahm ihn, seine Tochter und die anderen fünf gleich mit. Die Syrer sind seit zweieinhalb bis drei Jahren in Deutschland. Mit dem Gesang hatten sie in ihrer Heimat kaum etwas zu tun – „nur mal zu Hause“, wie Eva Chikh bemerkt. Trotzdem sind sie voll in den Chor, der übrigens von Akustikgitarre und Trommeln begleitet wird, integriert.

Das große Fest der Begegnung am 17. September bietet ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie. So wird es noch weitere Live-Musik geben, ein umfangreiches Kinderprogramm und ein kulinarisches Buffet. „Wir freuen uns auf ein buntes Fest und viele Gäste. Alle sind willkommen“, sagt Bastian Thiedau, Koordinator der DRK-Flüchtlings- und Migrationshilfe.


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