Grüne bei Landratskandidatur unter Druck geraten

Ein Zitat von Grünen-Sprecher Pieter Welge sorgte für Aufsehen. Nun versucht der Kreisvorstand die Deutung zu korrigieren.

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Eine Unterstützung der einst gemeinsamen Landratskandidatin Christiana Steinbrügge ist weder sicher noch ausgeschlossen.
Eine Unterstützung der einst gemeinsamen Landratskandidatin Christiana Steinbrügge ist weder sicher noch ausgeschlossen.

Wolfenbüttel. Eine auf regionalHeute.de veröffentlichte Pressemitteilung des Wolfenbütteler Kreisverbandes der Partei Bündnis90 / Die Grünen sorgt offenbar für Zündstoff hinter den Kulissen. Ging man nach Informationen unserer Online-Zeitung bei der befreundeten Kreis-SPD bislang davon aus, dass man bei der Landratswahl 2021 die Unterstützung der Grünen für Christiana Steinbrügge bekäme, offenbarten diese nun, dass das alles andere als sicher ist.


In der Pressemitteilung, die regionalHeute.de unter der Überschrift "Landratswahl: Grüne wollen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken" veröffentlichte, wird Sprecher Pieter Welge wie folgt zitiert: „In den nächsten Monaten werden sich mögliche Kandidat*innen der GRÜNEN in Mitgliederversammlungen vorstellen, so dass im 4. Quartal 2020 klar sein wird, mit wem die GRÜNEN in das Rennen um den Chef*in-Posten im Landkreis Wolfenbüttel gehen werden.“

Beruhigungsversuch für die SPD?


Ulrike Siemens vom Kreisvorstand der Grünen versucht nun die Deutung des Zitates zu korrigieren, um damit möglicherweise die SPD zu beruhigen. In einer E-Mail an unsere Redaktion heißt es: "Leider stimmt diese Überschrift nicht. Es ist noch nicht entschieden, ob die GRÜNEN mit einer eigenen Kandidatin/ einem eigenen Kandidaten ins Rennen gehen oder ob die derzeitige Landrätin wieder als gemeinsame Kandidatin unterstützt wird."

Ulrik Siemens vom Kreisvorstand der Grünen.
Ulrik Siemens vom Kreisvorstand der Grünen. Foto: regionalHeute.de


Auf weitere Nachfrage erklärt Siemens, dass durch die Bekanntgabe des CDU-Kandidatenvorschlages Uwe Schäfer ein gewisser Druck auf die anderen Parteien entstanden sei, ebenfalls mit ihren Kandidaten in Erscheinung zu treten. Das habe den Zeitplan durcheinander gebracht, weil nach Ansicht der Grünen bis zu den Kommunalwahlen im September 2021 noch reichlich Zeit sei.

Auf der Jahreshauptversammlung der Grünen habe es "starke Stimmen" sowohl für eine gemeinsame Kandidatenkür von SPD und Grünen, einer reinen Unterstützung Steinbrügges durch die Grünen als auch für einen eigenen Kandidaten gegeben. "In den nächsten Wochen und Monaten werden wir innerhalb des Kreisverbands sicherlich viele spannende Diskussionen zu dem Thema haben, und die Kandidatur unter unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachten", sagt Ulrike Siemens. Eine endgültige Entscheidung, wer Kandidat oder Kandidatin der Grünen sein wird, wird wohl erst Ende des Jahres getroffen werden.


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