Grundschulen bleiben auf: Präsenzpflicht wird ausgesetzt

Schon ab morgen müssen Eltern ihre Kinder nicht mehr in die Grundschule schicken. Sie können es aber.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Hannover. Eigentlich wurde in der Bund-Länder-Konferenz am gestrigen Dienstag beschlossen, sämtliche Schulen und Kitas bis zum 14. Februar geschlossen zu lassen. Wie Ministerpräsident Stephan Weil und Kultusminister Grant Hendrik Tonne am heutigen Mittwoch in einer Pressekonferenz mitteilten, bleibt es in Niedersachsen aber beim eingeschlagenen Sonderweg, dass die Grundschulen im Szenario B unterrichtet werden. Mit einer Ergänzung: Die Präsenzpflicht wird ausgesetzt.


Seit diesem Montag haben die niedersächsischen Grundschulen wieder geöffnet. Unterrichtet wird im sogenannten Szenario B. Das heißt, die Hälfte der Schüler hat im Wechsel Präsenzunterricht, die anderen werden zuhause unterrichtet. Diese Ausnahme ist auch für den Abiturjahrgang und die Abschlussklassen möglich. Wie Stephan Weil in der Pressekonferenz betonte, sei man von diesem Weg auch nach wie vor überzeugt. Nach langen Verhandlungen mit der Bundesregierung und den anderen Ländern habe man sich aber auf den Kompromiss geeinigt, zumindest die Präsenzpflicht auszusetzen. Das heißt, die Eltern können selber entscheiden, ob sie ihr Kind zur Schule schicken oder nicht. Das gilt auch für die Abschlussklassen, allerdings mit der Ausnahme der Klausuren.

Eltern müssen sich entscheiden


Die neue Regelung gelte ab sofort. Wie Grant Hendrik Tonne betonte, sei es aber nicht möglich, über die Präsenz Tag für Tag neu zu entscheiden. Derzeit würden an die Eltern Formulare versandt, mit dem sie verbindlich erklären sollen, ob sie ihr Kind bis zum 14. Februar zur Schule schicken wollen oder nicht. Dies sei für die Planung dringend erforderlich. Das Formular soll möglichst bis Ende dieser Woche zurückgeschickt werden.


Anders als vor Weihnachten spricht die Landesregierung keine Empfehlung aus, von der Befreiung der Präsenzpflicht Gebrauch zu machen. "Die Eltern sollen das Gefühl haben, die für sich richtige Entscheidung zu treffen", so Weil. Der Kultusminister betonte ergänzend erneut die Wichtigkeit der Schule. "Wir müssen aufpassen, dass wir bei den jungen Menschen keine nachhaltigen Probleme verursachen", so Tonne. Das gelte nicht nur für ihre Bildungslaufbahnen, sondern auch für die sozialen Kontakte. "Im Prinzip verbieten wir gerade alles, was das Leben der Kinder und Jugendlichen ausmacht. Die Schule ist da oft die letzte verbleibende Möglichkeit des Austauschs", mahnt der Minister.

Neue Verordnung vermutlich ab Montag gültig


Für die weiteren gestern beschlossenen Maßnahmen, wie die Verschärfung der Maskenpflicht im Einzelhandel und im ÖPNV, gelte, dass dies in einer neuen Verordnung geregelt werde, die vermutlich am kommenden Montag in Kraft treten werde. Für die Ausweitung der Anwendung des Homeoffices sei der Bund zuständig.


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