Gifhorn. Die SPD-Kreistagsfraktion in Gifhorn schlägt für die Haushaltsplanung für 2021 drei Schwerpunkte für den Landkreis Gifhorn vor. Die Sozialdemokraten möchten zunächst die Sportstättensanierung mit drei Millionen Euro fördern, die Betreuung über die Hebammenzentrale ausweiten und den Bau des geplanten Multifunktionsraums für das Sibylla-Merian-Gymnasium vorziehen. Dies geht aus einer Pressemitteilung der SPD-Kreistagsfraktion hervor.
Für die Sportstätten im Landkreis möchte die SPD viel Geld in die Hand nehmen. „Wir fordern, dass der Haushaltsansatz auf drei Millionen erhöht wird. Wir haben aktuell einen Sanierungsstau im Sportbereich von acht Millionen. Leidtragende sind all die Sportlerinnen und Sportler, die auf ungenügend ausgestatteten Sportplätzen trainieren oder die keine guten sanitären Einrichtungen in den Sportheimen vorfinden. Das möchten wir als SPD zügig ändern und die Bedingungen verbessern“, sagt Tobias Heilmann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Anders als von der Verwaltung vorgesehen, möchte die SPD-Fraktion hier einen Festzuschuss von drei Millionen anstelle einer quotierten Förderung.
Der Vorstoß der SPD sorge für positive Reaktionen bei Ralf Thomas, Vorsitzender vom FußballKreis Gifhorn: „Mit dieser Idee der SPD wird dem großen Investitionsstau in den Vereinen real entgegengetreten. Durch diese angedachten Maßnahmen werden die Vereine der Region motiviert sein, ihre notwendigen baulichen Vorhaben wirklich umzusetzen.“
"Kinder an den Sport heranführen"
Mit funktionierenden, gut ausgestatteten Sportstätten sei es zudem leichter, insbesondere Kinder und Jugendliche an den Sport heranzuführen und nachhaltig dafür zu begeistern. „Deshalb liegt hier für uns als SPD der Hauptfokus. Vernünftige Sportstätten verstärken die Sportbegeisterung und sorgen dafür, dass unser Landkreis attraktiver für Jung und Alt wird. Zudem ist auch der gesundheitliche Aspekt nicht zu verachten. Das gilt für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Eltern und Seniorinnen und Senioren“, ergänzt Heilmann.
Neben den Sportstätten standen zwei weitere Themen im Fokus: Die Hebammenzentrale und der Multifunktionsraum am Sibylla-Merian Gymnasium in Meinersen.
"Angebot der Hebammenzentrale erweitern"
Die Hebammenzentrale wurde einst eingerichtet, um werdenden Eltern, die keine Hebamme finden, Unterstützung zu bieten. In einem neuen Antrag der SPD fordert diese nun das Angebot der Hebammenzentrale deutlich auszuweiten. Dazu sollen finanzielle Mittel bereitgestellt werden, die weitere Kurse ermöglichen. Außerdem soll die Verwaltung prüfen, inwiefern für die Aufgaben in der Hebammenzentrale weitere neue Stellen geschaffen werden können. „Die Hebammenzentrale hat sich als eine sehr geschätzte Institution etabliert, die werdenden Eltern wichtige Unterstützung vor der Geburt ihres Kindes gibt. Es hat sich gezeigt, dass sie keineswegs nur koordiniert, sondern bereits jetzt feste Kurse für werdende Eltern anbietet. Darauf wollen wir aufsatteln und es ermöglichen, dass hier noch mehr Kurse und somit auch mehr Unterstützung angeboten wird. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Schaffung einer halben Stelle greift hier aus unserer Sicht nicht weit genug, weshalb wir eine umfassende Prüfung verlangen, wie viele Stellen hier geschaffen werden können“, erklärt die Sozialausschussvorsitzende, Anna Neuendorf, die Pläne der SPD.
"Bau des Multifunktionsraums vorziehen"
Das Sibylla-Merian Gymnasium in Meinersen sei das einzige Gymnasium im Kreis ohne Multifunktionsraum oder ähnliche Räumlichkeit, die etwa für Konzerte, Abi-Entlassung und Wettbewerbe genutzt werden könnte. Obwohl der Bau eines Multifunktionsraums bereits im letzten Jahr im Kreistag beschlossen worden sei, habe die Verwaltung die Planungskosten erst für das Jahr 2023 eingeplant. Um mit dem Bau früher beginnen zu können, müssten die Planungskosten aber bereits in 2021 berücksichtigt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Dafür setze sich die SPD-Fraktion ein. „Die Verwaltung hat erklärt, dass man nicht mehrere Großprojekte parallel umsetzen könne. Das halten wir für falsch und möchten mit der Bereitstellung entsprechender Mittel bereits vorher mit der Planung beginnen“, so Heilmann.
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