Haustür des Bündnis gegen Rechts Sprechers erneut beschmiert

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Bei der Substanz, die für die letzten beiden Taten verwendet wurde, handelt es sich wahrscheinlich um Ketchup. Foto: David Janzen / Privat
Bei der Substanz, die für die letzten beiden Taten verwendet wurde, handelt es sich wahrscheinlich um Ketchup. Foto: David Janzen / Privat

Braunschweig. Erneut kam es am Samstag, vermutlich gegen 2 Uhr morgens, zu einer Sachbeschädigung im Eingangsbereich des Hauses, in welchem der Bündnis gegen Rechts Sprecher David Janzen mit seiner Familie wohnt. Bei der zähflüssigen, roten Substanz - welche schon beim letzten Vorfall dieser Art verwendet wurde - handele es sich nach Polizeiangaben höchstwahrscheinlich um Ketchup.


Das Bündnis gegen Rechts äußerte sich zu diesem Vorfall in einer Pressemitteilung. Zu einem ähnlichen Vorfall kam es bereits am 17. Oktober, damals sei neben der Verunreinigung durch die rote Substanz auch eine säurehaltige Flüssigkeit in den Briefkasten des Bündnissprechers gekippt worden, wobei es sich laut Polizei höchstwahrscheinlich um Essigsäure handelt. Der Erkennungsdienst sei auch bei diesem Fall eingebunden worden und ermittelt noch die genaue Natur der verwendeten Substanzen.

Nächster Vorfall sei absehbar gewesen


Bündnissprecher David Janzen geht in seinem Statement hart mit der Polizei ins Gericht: "Nach den fast täglichen rechten Aufklebern an der Haustür und der vorangegangenen Säure-Attacke am Donnerstag, musste eigentlich damit gerechnet werden, dass weitere Aktionen folgen. Die Polizei ist aber offensichtlich nicht in der Lage oder nicht Willens, Menschen ausreichend zu schützen, die sich gegen Rechts engagieren und deshalb von Neonazis bedroht werden.

Wir werden nun im Bündnis gegen Rechts beratschlagen, wie wir selbst für eine solidarische Unterstützung und einen Schutz für Betroffene von rechten Bedrohungen und Angriffen in dieser Stadt sorgen können. Wir werden aber auch auf der politischen Ebene noch Mal Druck machen. Es kann doch nicht sein, dass Neonazi hier einen Angriff nach dem anderen starten, die Behörden nicht für ausreichend Schutz sorgen, Anzeigen wegen Drohungen im Netz oder auf der Straße im Sande verlaufen, Ermittlungen dutzendfach eingestellt werden und die Neonazis, wenn sie denn Mal vor Gericht landen immer wieder mit Bewährungsstrafen davon kommen."

Vollkommener Schutz ist nicht möglich


Carolin Scherf, Pressesprecherin der Polizei Braunschweig erklärt, dass man in den vergangenen Monaten eng mit Janzen im Gespräch gewesen sei, um den Schutz zu gewährleisten, welcher der Polizei auch tatsächlich möglich ist: "Einen Hundertprozentschutz können wir weder Herrn Janzen noch anderen Personen gewährleisten", erläutert die Sprecherin: "Dass ein richtiger Personenschutz vom Landeskriminalamt (LKA) gestellt wird, dafür müssten noch ganz andere Voraussetzungen erfüllt sein." Man werde sich aber angesichts der jüngsten Vorkommnisse noch einmal neu beratschlagen und entsprechende Maßnahmen treffen. Wie diese Maßnahmen konkret aussehen, könne man aber aus taktischen Gründen nicht sagen.


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