Dieser Foto-Vergleich dokumentiert das Baumsterben im Harz

Gerade einmal fünf Jahre liegen zwischen den beiden Aufnahmen, die zufällig bei Radtouren entstanden sind.

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Zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen gerade einmal fünf Jahre.
Zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen gerade einmal fünf Jahre. | Foto: Hans-Jürgen Koch

Harz. Zwei Fotos dokumentieren auf beeindruckende und schockierende Weise zugleich das Sterben des alten Baumbestandes im Harz. Während man auf dem einen Bild über satte grüne Baumwipfel bis hin zum Brocken blicken kann, zeigt das andere nahezu nur noch einen kahlen, toten Wald. Zwischen den beiden Aufnahmen liegen gerade einmal fünf Jahre.



Geschossen hat die Bilder, die in der Nähe von Altenau entstanden sind, der Fotograf und Harz-Liebhaber Hans-Jürgen Koch aus Clausthal-Zellerfeld. Eines am 29. August 2017 und das andere am 7. August 2022. Auf seiner Facebookseite "Harzfotos vom Harzluchs" hat er die Gegenüberstellung der beiden Bilder am Montag veröffentlicht. Seitdem wurden sie über 1.600 Mal mit anderen geteilt, was mehrere Tausend Reaktionen hervorrief. So viele Zugriffe hatte Koch noch nie auf seiner Facebookseite, auf der er doch normalerweise die Schönheit des Harzes zeigt.

Vergleich war ein Zufall


Der Fotovergleich ist eher zufällig entstanden und war zum Zeitpunkt der zweiten Aufnahme gar nicht beabsichtigt, verrät Hans-Jürgen Koch gegenüber regionalHeute.de. "Ich war aber neugierig, wie es vor ein paar Jahren ausgesehen hat und habe deshalb mein Archiv durchgesehen. Als ich das erste Foto fand, merkte ich, dass es fast den gleichen Bildausschnitt zeigt, da kam mir die Idee für den direkten Vergleich", so der gebürtige Harzer. Aufgrund des großen Erfolges auf Facebook, plant er jetzt daraus eine kleine Serie zu machen.

Der Harz als Symbol des Klimawandels


Dass der Harz leidet, ist schon lange kein Geheimnis mehr. "Der Harz wird zu einem Symbol des Klimawandels und des Umganges mit ihm in Deutschland werden", fasste Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, die Situation bereits im vergangenen Jahr zusammen. Die Klimaextreme der vergangenen Jahre haben große Waldflächen vernichtet. Stürme warfen zahlreiche Stämme um und in der Sommerdürre vermehrte sich der Borkenkäfer massenhaft.


Mittlerweile hat eine Wiederaufforstung historischen Ausmaßes begonnen. Aber es mangelt an finanziellen Mitteln. Ein Problem, das man auch im zuständigen Ministerium in Hannover erkannt hat. Forstministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) bat die Bürgerinnen und Bürger deshalb Anfang des Jahres für die Neupflanzung von Bäumen in Niedersachsens Wäldern um finanzielle Hilfe.


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