Fahrradakku illegal entsorgt: Feuerwehreinsatz am Müllwagen

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Foto vom Einsatz in Ingeleben.
Foto vom Einsatz in Ingeleben. | Foto: Holger Hirsch / Kreisfeuerwehr Helmstedt

Helmstedt. Am 24. Juni musste die Feuerwehr einen entstehenden Brand in einem Fahrzeug des Entsorgers PreZero löschen. Auslöser war offenbar ein illegal entsorgter Fahrradakku. Dazu laufen nun polizeiliche Ermittlungen. Der Landkreis Helmstedt warnt in einer Pressemitteilung erneut vor illegaler Entsorgung von Stromspeichern im Hausmüll.



Zu Beginn der Tour in Ingeleben am 24. Juni bemerkte der Fahrer gegen 6:45 Uhr eine Rauchentwicklung im Fahrzeug, alarmierte die Feuerwehr und konnte den LKW noch sicher außerhalb des Ortes auf einer Kreisstraße abstellen. "Innerhalb weniger Minuten waren die Wehren der Samtgemeinde Heeseberg vor Ort und löschten das Feuer. Dabei stellten sie fest, dass ein illegal im Hausmüll entsorgter Fahrradakku der Auslöser war", heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises.

Das sagt die Feuerwehr


Im Bericht der Kreisfeuerwehr heißt es dagegen: "Am Einsatzort stellten die alarmierten Kräfte weder Feuerschein noch Rauch fest. Allerdings konnte mit der Wärmebildkamera im Inneren des Fahrzeugs, in einem überschaubaren Bereich, eine entsprechende Hitzeentwicklung lokalisiert werden. Der Grund hierfür ist derzeit unklar. Der eingesetzte Trupp unter Atemschutz setzte ein C-Rohr ein. Das Fahrzeug konnte nach Abschluss der Maßnahmen auf direktem Weg zum Betriebshof weiterfahren, um den Müll abzuladen und zu überprüfen. Zum Ende des Einsatzes stellte die Feuerwehr im Müllfahrzeug unabhängig zum Einsatz einen Fahrradakku fest. Das zeigt, dass der Müll noch immer nicht ordnungsgemäß getrennt wird. Die Gefahren sind erheblich."

Auswertung der Telematikdaten


Das vom Landkreis Helmstedt mit der Sammlung beauftragte Unternehmen – der Umweltdienstleister PreZero – könne die Herkunft des Stromspeichers nach Auswertung der Telematikdaten recht genau eingrenzen und habe den Vorfall bei der Polizei zur Anzeige gebracht, so der Landkreis. Tim Borchers, Niederlassungsleiter der PreZero in Niedersachsen, weist in diesem Zusammenhang nochmal ausdrücklich darauf hin, dass auf gar keinen Fall Stromspeicher in die Abfallbehälter gelangen dürfen. „Falsch entsorgte Batterien und Akkus verursachen quasi täglich Brände in Sortieranlagen oder Sammelfahrzeugen und bringen so Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Einsatzkräfte potentiell in Lebensgefahr“, so Borchers.

Auch die zuständige Untere Abfallbehörde des Landkreises fordert aus aktuellem Anlass eindringlich, keine Batterien, Akkus oder jeglichen Elektroschrott (inklusive Textilien oder Schuhen mit LEDs) in den Restabfall zu geben. „Es handelt sich hier nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um eine illegale Abfallentsorgung, die zu erheblichen Personen- und Sachschäden führen kann. Die Verwaltung behält sich daher eine ordnungsrechtliche Verfolgung in diesem und gleich gelagerten Fällen vor“, erklärt die Leiterin Susanne Werner. Sie weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf die Rücknahmepflichten des Einzelhandels hin, die Batterien und Akkus unentgeltlich zurücknehmen müssen und bittet die Bevölkerung um entsprechende Beachtung.


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