Gymnasium am Bötschenberg: „Wir lassen uns nicht unterkriegen"

von Nick Wenkel


Zieht das Gymnasium am Bötschenberg nach Königslutter? Morgen berät sich der Rat in Helmstedt. Symbolfoto: Nick Wenkel
Zieht das Gymnasium am Bötschenberg nach Königslutter? Morgen berät sich der Rat in Helmstedt. Symbolfoto: Nick Wenkel

Helmstedt. Auf Vorschlag der Kreisverwaltung Helmstedt soll das Gymnasium am Bötschenberg nach Königslutter umziehen. Eine Maßnahme, die nicht nur auf kritische Stimmen aus der Helmstedter Politik trifft, sondern insbesondere auch den Unmut des Gymnasiums auf sich zieht. In der morgigen Ratssitzung soll daher eine Resolution auf den Weg gebracht werden.


„Transparenz und Bürgerbeteiligung sieht anders aus!", schreibt Wilnis Tracums, Schulelternratsvorsitzender des Gymnasiums am Bötschenberg, in der Resolution an die Mitglieder des Kreistages und Landrat Gerhard Radeck. Mit dem Schreiben möchten die Betroffenen allerdingsnicht nur ihren Unmut über die derzeitige Entwicklung äußern, sondern sprechen sich explizit auch für eine Sanierung des Gymnasiums am Bötschenberg aus. „Wir als Eltern fordern, dass der Schulträger seinen im Niedersächsischen Schulgesetz § 101 verankerten Verpflichtungen nachkommt und sich um den Erhalt, den Ausbau und die Sanierung des GaBös kümmert!", heißt es in der Resolution.

„Ein Schulleiter, der die Schule lebt!"


Im Gespräch mit unserer Online-Zeitung erläuterteWilnis Tracums, warum das Gymnasium nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen Eltern so am Herzen liege. „Wir Eltern haben uns ganz bewusst für das Gymnasium am Bötschenberg entschieden. An der Schule befinden sich zwischen 500 bis 600 Schüler. Man kennt sich untereinander, was einfach wesentlich angenehmer ist. Zudem haben wir hier einen Schulleiter, der die Schule lebt! Er hat sich seine Lehrkräfte über die Jahre hinweg ganz genau ausgesucht. Sie alle leisten ein unglaubliches Engagement", erläutert der Schulelternratsvorsitzende im Gespräch mit regionalHeute.de.

„So kann man nicht mit den Eltern umgehen"


Was nun allerdings mit Gymnasium am Bötschenberg passiere, sei „niedersachsenweit einmalig". Ohne Konzept und ohne Plan, würde man hier versuchen, einen Schulstandort zu ändern, der sich über viele Jahre sehr erfolgreich etabliert habe. Neben vielen anderen, soll vor allem die Frage geklärt werden, wie es für die derzeitigen Schüler in Helmstedt weitergeht. „Was passiert mit unseren Kindern, die bereits am GaBö eingeschult wurden?", heißt es daher in der Resolution. Die betroffenen Eltern fordern daher genau über die Maßnahmen aufgeklärt zu werden. „So kann man nicht mit den Eltern umgehen", betont Tracums. Für den Schulelternratsvorsitzenden seiein Umzug des Gymnasiums ohnehin nicht nachvollziehbar, insbesondere im Hinblick auf die Kosten. Eine von ihm vorgeschlagene und von den Eltern favorisierte Sanierung der Schule koste rund 1,5 bis 2 Millionen Euro, ein Neubau rund 15 Millionen. Doch was macht mehr Sinn? Eine Frage, die sich für Tracumsaufgrund der finanziellen Situation des Landkreises Helmstedt so nicht stelle. In jedem Fall fordert er eine schnelle Lösung für das Gymnasium am Bötschenberg. Denn die aktuelle Situation schade nicht nur den ohnehin betroffenen Eltern, sondern auch der Schule selbst. „Wer meldet sein Kind denn in so einer Situation an unserer Schule an, ohne zu wissen, wie es weitergeht?", so Tracums.

Thema im Rat


In der morgigen Ratssitzung der Stadt Helmstedt soll das Thema politisch beraten werden. Bereits im Vorfeld positionierten sich CDU und SPD in Helmstedt gegenüber unserer Online-Zeitung klar zu einem Erhalt des Schulstandorts.

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