Helmstedt. In der Nacht auf den heutigen Donnerstag gab es für die Feuerwehr in Helmstedt viel zu tun. Bereits um 2:29 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr zu einem Mülltonnenbrand an einem Gebäude am Markt gerufen. Nur drei Minuten später, um 2:32 Uhr, wurde erneut ein Alarm ausgelöst mit dem Stichwort "B_2_Y" - Feuer mit Menschenleben in Gefahr. Die Adresse war nur wenige Häuser weiter am Papenberg. Dies teilte die Feuerwehr mit.
Bei Eintreffen des Einsatzleiters Marvin Neher brannte am Markt Unrat vor einem Gebäude. Das Feuer wurde schnell abgelöscht. Parallel kam es zu dem Gebäudebrand am Papenberg. Vor Ort stellte sich die Situation dramatisch heraus, im Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses brannte es lichterloh.
An nahezu allen Fenstern befanden sich Personen, welche um Hilfe riefen. Aus dem gesamten Gebäude drang dichter Brandrauch, berichtet die Feuerwehr. Umgehend wurde die Menschenrettung im vorderen Bereich mittels Drehleiter durchgeführt. Während der Erkundung zündete der Brand auf der Rückseite in einem Innenhof durch. Auch dort befanden sich mehrere Personen am Fenster, diese wurden mittels Steckleitern gerettet.
Das Feuer drohte sich schnell auszubreiten. Foto: Feuerwehr Helmstedt
Das Feuer drohte massiv sich auf den Dachstuhl auszubreiten. Umgehend wurde neben den bereits alarmierten Kräften aus Helmstedt, Emmerstedt, Barmke, Reinsdorf-Hohnsleben sowie der Einsatzleitwagen aus Grasleben auch der Löschzug Schöningen nachgefordert. Insgesamt wurden mindestens zehn Personen aus dem Gebäude gerettet.
Hier kam es zum Einsatz. Die Häuser liegen dicht beieinander. Foto: Feuerwehr Helmstedt
Tote Katzen, Menschen werden untergebracht
Durch den Rettungsdienst wurde ein sogenannter MANV 5-7 ausgelöst, um auf eine erhöhte Anzahl von verletzten Personen vorbereitet zu sein. Mindestens eine Person wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus transportiert. Genauere Angaben lagen der Feuerwehr hierzu nicht vor. Bei dem Einsatz verstarben drei Katzen, eine konnte den Besitzern lebend übergeben werden. Die betroffenen Wohnungen sind bis auf weiteres nicht bewohnbar. Die Bewohner kommen nun bei Freunden oder in einem Hotel unter; Bürgermeister Wittich Schobert sowie Erster Stadtrat Henning Konrad Otto kümmerten sich um die Unterbringung.
Langer Einsatz
Parallel zur Menschenrettung wurde umgehend mit der Brandbekämpfung begonnen. Hier zeigte sich, dass es im Erdgeschoss im Treppenhaus zu einem starken Brandereignis gekommen war, welches für eine massive Rauchentwicklung im gesamten Gebäude sorgte. Der Fluchtweg über das Treppenhaus war daher nicht nutzbar. Die Brandbekämpfung wurde durch mehrere Trupps unter Atemschutz und Vornahme mehrerer Leitungen sowohl von der Vorder- als auch der Rückseite durchgeführt. Aufgrund der engen Bebauung und der alten Fachwerkhäuser musste auch die direkt angrenzenden Gebäude intensiv überprüft werden. Eine Brandausbreitung gab es jedoch nicht. Die intensive Nachlöscharbeiten dauerten bis circa 6:30 Uhr an.
Die Verpflegung vor Ort übernahm die Kreisfeuerwehr des Landkreises Helmstedt mit dem Verpflegungszug. Das THW Helmstedt sichert nach Abschluss das Gebäude gegen unbefugten Zutritt.
Im Einsatz waren: Ortsfeuerwehr Helmstedt, Emmerstedt, Barmke, Grasleben, Schöningen, Kreisfeuerwehr Helmstedt, THW Helmstedt, diverse Rettungsmittel unter anderem von DRK, ASB.
Ermittlungen laufen
Wie die Polizei am Vormittag mitteilte, sei die Brandursache bisher noch unbekannt. Der Brandort wurde beschlagnahmt. "Die Brandermittler haben ihre Arbeit aufgenommen", so die Polizei.
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